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@grar.de Aktuell - 21.03.2005

BUND zum Weltwassertag: Grundwasser konsequent schützen


Berlin (agrar.de) - Anlässlich des morgigen Weltwassertages fordert der Bund für
Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) einen besseren Schutz des
Grundwassers. Mit der nun beginnenden UN-Dekade zur nachhaltigen Wassernutzung
und der Umsetzung der europäischen Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) müssten Bund
und Länder jetzt die Chance nutzen, um die Ursachen der Belastung anzugehen.

Bundesweit seien 50 und örtlich bis zu 90 Prozent des Grundwassers in einem
alarmierenden Zustand. Die Hauptbelastung des Grundwassers stelle die intensive
Landwirtschaft dar. Noch immer sei es den Landwirten erlaubt, rund ein Drittel
mehr Dünger auf Äckern auszubringen als die Pflanzen aufnehmen könnten. Im
Durchschnitt betrage daher die Überdüngung 80 kg Stickstoff pro Hektar und Jahr.
Gleichzeitig verschmutze die intensive Landwirtschaft das Grundwasser mit
Pestiziden. Trotz zahlreicher Willensbekundungen aus Industrie und
Landwirtschaft seien diese Belastungen weitgehend unverändert geblieben.

BUND-Geschäftsführer Gerhard Timm: 'Besserung ist nicht in Sicht. Die größten
Quellen für die Überdüngung sind zugekaufte Futtermittel der industriellen
Massentierhaltung und mineralische Düngemittel.
Dennoch werden weiter riesige Tierhaltungsanlagen genehmigt und die
Düngeverordnung lässt viel zu hohe Nährstoffeinträge zu. Mit der EU-
Grundwasserrichtlinie müssen der Eintrag von Schadstoffen sowie
Ausnahmeregelungen für die intensive Landwirtschaft konsequent verhindert
werden. Bisher wurde dies auch von deutschen Parlamentariern blockiert.'

Zwar gebe es ein Reduktionsprogramm für Pestizide, aber die Länder hätten noch
keine adäquaten Maßnahmen entwickelt, mit denen Landwirte wirksam zur
Pestizidreduktion veranlasst würden. Die Selbstreinigungskraft des Grundwassers
werde vielerorts dauerhaft überfordert. Um die Trinkwasserversorgung langfristig
zu sichern, müssten die Grenzwerte für das Grundwasser weit niedriger liegen als
die für Trinkwasser.

Timm: 'Wenn die Bundesregierung zulässt, dass die Gelder für
Agrarumweltprogramme und Ökolandbau gekürzt werden, drohen der Bevölkerung
zunehmend belastetes Grundwasser und steigende Wasserkosten.'

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