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@grar.de Aktuell - 01.03.2005

Amtliche Studie relativiert Ökotest-Aussage

DBV warnt vor Panikmache


Berlin (agrar.de) - Die heutige Aussage der Zeitschrift 'Ökotest', dass
Schweinefleisch 'mit Antibiotika und Keimen verseucht' sei, weist der Deutsche
Bauernverband (DBV als wenig authentisch zurück.

Die Gefahr, dass sich über eine intensive landwirtschaftliche Nutztierhaltung
antibiotikaresistente Bakterienstämme aufbauen, wird von wissenschaftlicher
Seite als gering eingestuft. Auch lässt sich ein höheres Resistenzniveau für
Regionen mit überwiegend großen Tierhaltungen im Vergleich zu Regionen mit
kleineren Betriebsstrukturen nicht ableiten. Eine aktuelle Studie des
Bundesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL), ein dem
Bundeslandwirtschaftsministerium zugeordnetes Bundesinstitut, hat zudem
aufgezeigt, dass in Deutschland erheblich niedrigere Resistenzraten vorliegen,
als sie bisher angenommen wurden. Der Hauptanteil der festgestellten
Resistenzquoten ist mit weniger als 10 Prozent ermittelt worden. Auch das
Bundeslandwirtschaftsministerium hat in der heutigen Pressemeld ung
festgestellt, dass zur Eingrenzung der Antibiotikaresistenz Fortschritte erzielt
wurden.

Die Schweinehalter werden das Risiko jedoch nicht verharmlosen, betonte der DBV.
Doch so lange es keine wirklichen Alternativen zur Therapie bei Erkrankungen
gebe, könne auf den Antibiotikaeinsatz in der Tierhaltung aus Tierschutzgründen
nicht verzichtet werden. Antibiotika dürfen in der Schweinehaltung nur noch dann
eingesetzt werden, wenn sie vom Tierarzt zur Therapie von Krankheiten
verschrieben wurden, stellte der DBV klar. Der Einsatz von Antibiotika in der
Tierhaltung sei jedoch keine Alternative zu sinnvollen Management- und
Hygienesystemen in den Betrieben. Viel effektiver sei es, nach den Ursachen und
Wirkungen häufig auftretender Krankheiten zu suchen und gezielt diese
Einflussfaktoren auszuschalten. Von wissenschaftlicher Seite werde immer wieder
betont, dass viele Probleme in der Humanmedizin nicht mit dem Antibiotikaeinsatz
in der Tierhaltung in Verbindung gebracht werden können. Deshalb sei vor
Panikmache zu warnen, betonte der DBV.

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