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@grar.de Aktuell - 17.02.2005

BÖLW: Ökologische Lebensmittel im Aufwind

Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft zieht Bilanz


Berlin (agrar.de) - Der Markt für ökologische Lebensmittel in Deutschland ist im
Jahr 2004 zwischen 10 und 12 Prozent gewachsen, berichtete der Bund Ökologische
Lebensmittelwirtschaft (BÖLW) auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit
der Biofach, der weltgrößten Messe für Naturkost und Naturwaren, die am
kommenden Donnerstag in Nürnberg eröffnet wird.

Der Umsatz mit Bio-Lebensmitteln lag im Jahr 2004 bei knapp 3,5 Mrd. Euro. 'Der
Umsatzzuwachs wurde vor allem durch deutliche Zuwächse bei Frische-Produkten des
Naturkostfachhandels, durch zahlreiche neue Bio-Supermärkte und eine Ausweitung
des Sortiments im Lebensmitteleinzelhandel erreicht', so Wolfgang Gutberlet,
Vorstandsmitglied des BÖLW, der Inhaber einer Einzelhandelskette und von
Bio-Verarbeitungsbetrieben ist. 'Die Entwicklung zeigt, dass es gelingt, den
Verbraucherbedürfnissen nach Bio-Lebensmitteln immer besser zu entsprechen. Wenn
wir qualitativ hochwertigste Produkte in entsprechender Aufmachung und am
richtigen Ort anbieten, können wir den Absatz weiter ausbauen', prognostiziert
Wolfgang Gutberlet.

Auch in der landwirtschaftlichen Erzeugung habe es Zuwächse gegeben, vermeldete
der Vorstandsvorsitzende des BÖLW, Dr. Felix Prinz zu Löwenstein, der einen
Bio-Betrieb in Hessen bewirtschaftet. Diese Zuwächse bezögen sich jedoch
ausschließlich auf die Anbaufläche, die bei den Mitgliedsverbänden des BÖLW 2004
um 10.826 ha auf 526.269 ha und damit um 2,1 Prozent zugenommen habe. Erstmals
habe die Zahl der Betriebe, die aus der ökologischen Landbewirtschaftung
ausscheiden, die Zahl der Neu-Umsteller leicht übertroffen, so dass es hier zu
einer Stagnation gekommen sei. 2004 waren 9.559 Betriebe Mitglied eines
Ökologischen Erzeugerverbandes, das sind 7 Betriebe (0,1 Prozent) weniger als im
Vorjahr.

'Auch vor den Öko-Höfen macht der Strukturwandel nicht Halt# erklärte Löwenstein
diese Zahlen. #Betriebe mit zu geringer Wirtschaftskraft und Größe geben auf
oder – was noch häufiger ist – werden beim Generationswechsel nicht mehr
fortgeführt. Ihre Flächen werden von größeren Betrieben übernommen, die bessere
Entwicklungsperspektiven aufweisen.'

Man müsse diese Zahlen jedoch in Relation zur Gesamtentwicklung der deutschen
Landwirtschaft sehen. Angesichts von 15.700 Bauernhöfen, die im Jahr 2004
aufgegeben hätten – was einer Abnahme von ca. 4% entspricht – und einem
Flächenverlust von 8.100 ha, werde deutlich, dass sich die ökologische
Landwirtschaft deutlich und positiv gegen den Trend entwickelt. 'Damit wird der
ökologische Landbau zu einem Faktor der Stabilisierung von Arbeitsplätzen und
Zukunftschancen im ländlichen Raum' betonte der BÖLW-Vorsitzende. Er wies darauf
hin, dass in Erzeugung, Verarbeitung und Handel Ökologischer Lebensmittel im
letzten Jahrzehnt ca. 75.000 neue Arbeitsplätze entstanden seien.

'Die Entwicklung des Bio-Marktes zeigt, dass sich eine Politik für den
Ökologischen Landbau als Leitbild für eine nachhaltige Landwirtschaft rentiert'
formulierte Löwenstein an die Adresse der Bundesregierung. 'Deshalb könne es
nicht sein, dass Bio-Betriebe im Durchschnitt weniger Förderung erhielten als
konventionelle. Ebenso fordert der BÖLW durch eine entsprechende Ausgestaltung
der zweiten Säule der Agrarpolitik die Rahmenbedingungen für die Ausdehnung des
Ökologischen Landbaus zu verbessern. Nur so kann das Wachstum des Bio-Marktes
in eine Vermehrung der Umweltleistungen durch die heimische Landwirtschaft
umgesetzt werden.'

Links zum Thema Bio-Landbau,
Links zum Thema Verbände.


 


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