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@grar.de Aktuell - 16.02.2005

Österreich: Landw. Einkommen um 1,4 Prozent gestiegen


Wien (agrar.de) - Ersten vorläufigen Berechnungen der Statistik Austria
zufolge stieg das reale landwirtschaftliche Einkommen je Arbeitskraft in
Österreich im Jahr 2004 um 1,4 Prozent.

Nominell betrug der Einkommenszuwachs je Arbeitskraft 3,1 Prozent. Diese
Einkommensverbesserung resultiert aus einem Anstieg des landwirtschaftlichen
Faktoreinkommens um 2,1 Prozent bei gleichzeitiger Verringerung des
landwirtschaftlichen Arbeitseinsatzes um 0,9 Prozent.

Die für die Einkommensentwicklung maßgeblichen Faktoren entwickelten sich
folgendermaßen:

Der Produktionswert des landwirtschaftlichen Wirtschaftsbereichs stieg nominell
um 2,2 Prozent. Die Vorleistungen nahmen lt. den vorläufigen Berechnungen um 2,8
Prozent, die Abschreibungen um 1,2 Prozent zu. Die als 'sonstige Subventionen'
verbuchten, nicht produktspezifischen Direktzahlungen stiegen um 2,3 Prozent.

Der Rückgang des landwirtschaftlichen Arbeitseinsatzes setzte sich weiter fort
(-0,9 Prozent). Wertmäßige Zuwächse in der tierischen Erzeugung; deutlich
höheres Erzeugungsvolumen in der pflanzlichen Produktion

Der Anstieg des Produktionswerts des landwirtschaftlichen Wirtschaftsbereichs
(+2,2 Prozent) ist primär auf die Zuwächse in der tierischen Erzeugung (+4,0
Prozent) zurückzuführen. Der Wert der pflanzlichen Produktion lag hingegen trotz
der guten Ernte infolge niedrigerer Erzeugerpreise nur geringfügig über dem
Vorjahresniveau (+0,8 Prozent). Bei den nichtlandwirtschaftlichen
Nebentätigkeiten, auf die 2004 rd. 7 Prozent des landwirtschaftlichen
Gesamtproduktionswerts entfielen, geht die gegenständliche Vorschätzung von
einem Rückgang um 0,6 Prozent aus. Einen geringen Einfluss auf die
Einkommensentwicklung nahmen mit einem Anteil von unter 3 Prozent des
Gesamtproduktionswerts die landwirtschaftlichen Dienstleistungen.

Im pflanzlichen Bereich konnte nach den hitze- und trockenheitsbedingten
Einbußen des Jahres 2003 eine deutliche Ausweitung des Produktionsvolumens
verzeichnet werden. Das Erzeugungsvolumen von Getreide (inkl. Körnermais) stieg
um 25,4 Prozent, wobei bei allen Getreidearten Volumensteigerungen, die
stärksten Zuwächse jedoch bei Roggen (+62,3 Prozent), Hartweizen (+53,3 Prozent)
und Weichweizen (+48,5 Prozent), festzustellen waren.

Auch die übrigen Feldfrüchte profitierten - mit einzelnen Ausnahmen wie Ölkürbis
- ebenso wie der Futter-, Gemüse- und Obstbau von der ohne nennenswerte
Witterungsextreme abgelaufenen Anbau- und Erntesaison. So wurden deutlich mehr
Raps (+54,9 Prozent), Sojabohnen (+13,6 Prozent) und Sonnenblumen (+9,5 Prozent)
produziert als 2003. Höhere Erzeugungsvolumina waren auch im Hackfruchtbau
(Kartoffeln: +25,3 Prozent, Zuckerrüben: +16,8 Prozent), bei den Eiweiß- (+28,5
Prozent) und Futterpflanzen (+10,0 Prozent) sowie bei Gemüse (+7,0 Prozent) zu
verzeichnen. Das Produktionsvolumen von Obst lag geringfügig (+0,8 Prozent) über
dem bereits guten Vorjahresergebnis, wobei u. a. bei den Tafeläpfeln eine
überdurchschnittlich hohe Ernte eingebracht werden konnte. Bezüglich der
Weinernte flossen in die gegenständliche Vorschätzung die Ergebnisse der dritten
Vorschau der ehrenamtlichen Ernteberichterstatter der Statistik Austria ein, die
von einer Erntemenge von rd. 2,6 Mio. hl (+4,3 Prozent gegenüber 2003) ausgehen.

Infolge der guten Ernten waren die Erzeugerpreise für pflanzliche Produkte -
nach einem Anstieg im Vorjahr - fast durchwegs rückläufig. Speziell bei Getreide
führten die europaweiten Rekordernten zu einem scharfen Preisrückgang (-23,4
Prozent). Bei den Zuckerrüben betrug der Rückgang der Erzeugerpreise 10,0
Prozent, bei den Ölsaaten im Mittel 7,8 Prozent, bei den Eiweißpflanzen 8,6
Prozent und im Kartoffelbau 27,8 Prozent. Die Erzeugerpreise für Frischgemüse
gaben durchschnittlich um 6,8 Prozent, jene für Obst um 6,6 Prozent (Tafeläpfel:
-18,6 Prozent) nach. Im Durchschnitt fielen die Preise für pflanzliche
Erzeugnisse um 7,8 Prozent. Der Wert der pflanzlichen Produktion stieg damit
trotz der guten Erträge gegenüber 2003 lediglich um 0,8 Prozent an.

Ein wesentlicher Faktor für die Einkommensentwicklung im Jahr 2004 war der
wertmäßige Zuwachs in der tierischen Erzeugung (+4,0 Prozent). Dieser war primär
durch höhere Erlöse in der Schweinehaltung sowie den Anstieg des
Produktionswerts von Milch bedingt.

Die Schweinepreise zogen nach dem massiven Einbruch im Jahr 2002, welcher sich
in abgeschwächter Form bis ins Jahr 2003 hin fortsetzte, 2004 wieder an (+12,2
Prozent). Das Produktionsvolumen fiel um 1,4 Prozent. Der Produktionswert von
Schweinen stieg damit um 10,7 Prozent.

Das Erzeugungsvolumen von Rindern fiel etwas geringer aus als 2003 (-0,6
Prozent), die Preise stiegen um 0,7 Prozent. Unter Berücksichtigung der
Rinderprämien nahm der Produktionswert um 0,9 Prozent zu.

In der Milcherzeugung konnten sich die Erzeugerpreise 2004 nach den deutlichen
Rückgängen in den Jahren 2002 und 2003 weitgehend behaupten (-0,3 Prozent). Das
Produktionsvolumen von Milch lag lt. vorläufigen Berechnungen um 1,7 Prozent
unter dem Vorjahresniveau. Infolge der Einführung der Milchprämie und der im
Vergleich zum Vorjahr niedrigeren Zusatzabgabe ergibt sich ein wertmäßiger
Anstieg der Milcherzeugung um 3,3 Prozent.

Links zum Thema Agrarbericht und Statistik,
Links zum Land Österreich.


 


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