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@grar.de Aktuell - 09.12.2004

Baden-Württemberg: Rückgang der Rinderbestände deutlich schwächer

Milchviehbestände bleiben nahezu konstant


Stuttgart (agrar.de) - Nach den aktuellen Ergebnissen der repräsentativen
Viehbestandserhebung in Baden-Württemberg vom 3. November 2004 folgen die
Rinderbestände weiterhin dem langjährigen Trend zur Bestandsverringerung. Der
Rückgang der Tierzahlen ist jedoch im Vergleich zur Vorperiode erkennbar
schwächer verlaufen. Nach Feststellung des Statistischen Landesamtes
standen noch knapp 1.077.000 Rinder in den Ställen der heimischen Landwirte.
Damit ging der Rinderbestand im Vergleich zum Vorjahr um 23.000 Tiere (-2,1
Prozent) zurück. Zum Vergleich: Im November 2003 lag die Abnahmerate des
Rinderbestandes noch deutlich höher (-5,4 Prozent). Ob diese Ergebnisse, vor
allem im Bereich des Milchviehs, ein allmähliches Ende des seit Jahren
anhaltenden Bestandsabbaus in der Rinderhaltung im Südwesten andeuten, oder ob
in diesen Zahlen eher eine abwartende Haltung der Landwirte gegenüber der am 1.
Januar 2005 in Kraft tretenden EU-Agrarreform zum Ausdruck kommt, lässt sich
noch nicht absehen.

Einen Bestandsrückgang weisen nahezu alle Nutzungskategorien auf. Bemerkenswert
moderat zeigt sich dabei die Entwicklung des Milchviehbestandes im Südwesten.
Die Milchkühe, die mehr als ein Drittel des Rinderbestandes ausmachen, blieben
mit einem Minus von 0,5 Prozent weitgehend stabil. Ein vergleichbar geringer
Rückgang war zuletzt 1995 zu verzeichnen. Der Milchkuhbestand ist innerhalb des
letzten Jahres lediglich um knapp 2.000 Tiere auf 382.800 Tiere gesunken

Bei den Kälbern, die mit 155.200 Tieren 14 Prozent des Gesamtbestandes
ausmachen, hat sich die Abnahmerate mehr als halbiert (-1,9 Prozent). Ähnliches
ist in der Kategorie der Jungrinder im Alter zwischen 6 Monaten und unter einem
Jahr zu erkennen (-3,9 Prozent): Hier ist der Bestand gegenüber dem Vorjahr um
knapp 6.800 Tiere auf 167.100 Jungtiere gesunken. In der Kategorie der Rinder im
Alter von einem bis unter zwei Jahren bilden die weiblichen Nutz- und Zuchttiere
mehr als die Hälfte des 233.000 Tiere zählenden Bestandes; mit lediglich -0,6
Prozent war deren Rückgang nur gering. Die zum Schlachten vorgesehenen
männlichen und weiblichen Rinder dieser Altersklasse wiesen im Gegensatz hierzu
mit -6,3 bzw. -11,2 Prozent deutlich rückläufige Entwicklungen auf. Diese
erkennbare Tendenz des verstärkten Abbaus des Schlachtviehs hat sich schon in
den beiden Vorjahren abgezeichnet.

Fast die Hälfte des Rinderbestandes in Baden-Württemberg ist der Kategorie der
Rinder im Alter von zwei Jahren und älter zuzuordnen. Mit einem Minus von 0,8
Prozent lag die Bestandsverringerung dieser Kategorie deutlich unter dem
Durchschnitt der Rinderbestände insgesamt. Die einzelnen Nutzungskategorien
lassen hier jedoch merkliche Unterschiede in den Entwicklungen erkennen. So
konnten die 66.300 Schlacht-, Nutz- und Zuchtfärsen und Kalbinnen entgegen dem
Trend sogar positive Entwicklungsraten aufweisen. Gleiches gilt für die
zahlenmäßig kleine Gruppe der Schlacht- und Mastkühe (5.900 Tiere). Bei den
Ammen- und Mutterkühen, die in den vergangenen Jahren dem rückläufigen Trend
stetig mit Bestandszuwächsen trotzen konnten, ist der Bestand im
Vorjahresvergleich erstmals seit 1999 wieder zurückgegangen. Mit -5,8 Prozent
sanken die Tierzahlen hier deutlich um gut 3.600 Tiere auf 58.600 Ammen- und
Mutterkühe.

Die Halterzahlen zeigen keine Anzeichen von einer Abschwächung des
Strukturwandels. Binnen Jahresfrist sank die Zahl der Rinder haltenden Betriebe
um 4,1 Prozent auf 24.100 Rinderhalter. Bei den meist spezialisierten
Milchviehbetrieben war der Rückgang sogar noch deutlich höher (-6,5 Prozent).
Gut 14.600 Betriebe sind in Baden-Württemberg noch im Bereich Milchwirtschaft
tätig.

Links zum Thema Agrarbericht und Statistik,
Links zum Bundesland Baden-Württemberg.


 


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