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@grar.de Aktuell - 08.12.2004

Dringender Handlungsbedarf für den deutschen Wald


Berlin (agrar.de) - Anlässlich der Vorstellung des Waldzustandsberichtes 2004
erklären die stellvertretende Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion,
Gerda Hasselfeldt und der zuständige Berichterstatter für Forstpolitik,
Cajus J. Caesar:

'Die Ergebnisse des Waldzustandsberichtes 2004 zeigen, dass unsere Wälder so
krank sind wie niemals zuvor. Ganz offensichtlich ist die rot-grüne
Bundesregierung trotz anders lautender Ankündigungen nicht in der Lage, den
gesamtgesellschaftlichen Herausforderungen, die mit dem Waldsterben verbunden
sind, gerecht zu werden.

Der Bericht zeigt, dass insbesondere das Laubholz betroffen ist. Bei der Buche
sind über die Hälfte der Bäume krank, auch die Eiche erreicht ähnliche
Schadensausmaße. Wichtig wäre, mit großflächigen Kompensationskalkungen gegen
die Bodenversauerung vorzugehen. Allerdings zeigt die Bundesregierung auf diesem
Feld kein ausreichendes Engagement!

Die mehr als 1,3 Mio. privaten Waldbesitzer in Deutschland, aber auch viele
kommunale Waldbesitzer warten ferner darauf, dass die Bundesregierung im Bereich
des Klimaschutzes und der Reduzierung von Schadstoffbelastungen, insbesondere
durch den Autoverkehr, endlich etwas vorweisen kann. Denn eine wesentliche
Ursache für die Waldschäden sind vor allem die Autoabgase. Zweidrittel der
Stickoxyde stammen aus dem Straßenverkehr, nur 17 % von Industrie- und
Kraftwerken.

Gleichzeitig verschlechtert die Bundesregierung die Rahmenbedingungen für
Erhalt, Pflege und nachhaltige Bewirtschaftung des Waldes immer weiter. Völlig
unverständlich ist beispielsweise, warum Waldbesitzer, die für den
Hochwasserschutz durch Speicherung des Wassers und für sauberes Grundwasser
durch Filterwirkung ihres Waldes sorgen, gleichzeitig noch zum Teil horrende
Abgaben leisten müssen. Zudem erschweren stets neue Auflagen gesetzlicher Art
wie etwa im Bundesnaturschutzgesetz, Gebote, Verbote, Festsetzungen und
Bewirtschaftungseinschränkungen sowie steuerliche Maßnahmen den Vor-Ort-Tätigen
die Arbeit oftmals auf unsinnige Weise.

Zur Gesundung der Wälder, aber vor allem auch seiner Bewirtschafter, fordert die
Union die Bundesregierung auf:

- Entwicklungen von Techniken zu fördern, die eine weitere Schadstoffabsenkung
bei PKW und LKW vorantreiben;

- dafür zu sorgen, dass verstärkte und vor allem kontinuierliche
Kompensationskalkungen der betroffenen Waldgebiete unter Einbeziehung vorheriger
Bodenanalysen durchgeführt werden;

- innerhalb der Gemeinschaftsaufgabe "Verbesserung der Agrarstruktur und des
Küstenschutzes" den Forstbetrieben gezielt finanzielle Mittel für die negativen
Auswirkungen der Bodenversauerung zur Verfügung zu stellen;

- den Absatz von Holz aus einheimischen Wäldern zu fördern und Importe aus
illegalem Holzeinschlag gesetzlich zu unterbinden;

- dem Klimaschutz und damit einer CO2-Reduzierung durch die Schaffung und
Anerkennung von Senken durch Waldvermehrung Rechnung zu tragen;

- die Bedeutung des Waldes und damit den umfangreichen sozialen und ökologischen
Leistungen der Waldbesitzer anzuerkennen, denn Forstwirtschaft sichert heimische
Arbeitsplätze und steht für Erholung und Tourismus sowie Natur-, Arten- und
Klimaschutz;

- der Gleichrangigkeit von Ökologie, Ökonomie und sozialer Komponente als
Grundsatz des Miteinander von Umweltschutz, wirtschaftlicher Betätigung und
Einbeziehung der Menschen mehr Beachtung zu widmen.'

Links zum Thema Waldbericht,
Links zum Thema Politik.


 


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