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@grar.de Aktuell - 15.11.2004

Mecklenburg-Vorpommern: Bedeutung von Teichwirtschaft größer als von Fluss- und Seenfischerei


Schwerin (agrar.de) - Nach ersten Ergebnissen der in diesem Jahr bundesweit
durchgeführten Binnenfischereierhebung verfügt Mecklenburg-Vorpommern über die
größte gewerbsmäßig befischte Gewässerfläche in Deutschland. Wie es aus dem
Statistischen Landesamt dazu heißt, bewirtschaften die Betriebe der
Binnenfischerei mit 65.000 Hektar mehr als die Hälfte der stehenden und
Fließgewässer des Landes mit einer Gesamtausdehnung von 128.600 Hektar. Von den
insgesamt 46 Binnenfischereibetrieben, die einen Fang von jährlich mindestens 10
Dezitonnen Fisch erzielen, betreiben die weitaus meisten (43) traditionell
Fluss- und Seenfischerei.

Zusammen beschäftigen die Betriebe der Binnenfischerei 273 Arbeitskräfte.

Ziel und Zweck dieser Erhebung war die Gewinnung aktueller und detaillierter
Strukturdaten im Bereich der Binnenfischerei. In Mecklenburg-Vorpommern ist sie
dadurch gekennzeichnet, dass die großen Gewässerflächen von nur wenigen
Betrieben bewirtschaftet werden. Allein 20 Betriebe befischen zusammen mehr als
58.000 Hektar, durchschnittlich also 2.900 Hektar.

Von den insgesamt 46 Betrieben sind 35 nach ihrer Rechtsform Einzelunternehmen
(34 von ihnen Haupterwerbsfischer), 5 Betriebe Gesellschaften bürgerlichen
Rechts (GbR) und weitere 6 sind einer juristischen Person des privaten Rechts
zuzuordnen.

Nach den Absatzwegen bevorzugen 40 Betriebe die Direktvermarktung. Überwiegend
werden die Fische an den Einzelhandel veräußert, weniger über den Großhandel
verkauft.

Von den zusammen 273 Arbeitskräften in der Binnenfischerei sind 258 ständig
beschäftigt, 219 von ihnen vollbeschäftigt. Die Einzelunternehmen verfügen über
109 Arbeitskräfte, von denen 66 Familienangehörige sind. Die mittlere
Betriebsgröße der Einzelunternehmen liegt somit bei drei Beschäftigten. In den
Betrieben mit der Rechtsform einer juristischen Person hingegen sind 149
Personen tätig, durchschnittlich damit in jedem Unternehmen fast 25.

Die Betriebe mit Seen- und/oder Flussfischerei erzielten 2003 ein Fangergebnis
von 5.800 Dezitonnen Fisch, darunter 4.000 Dezitonnen Speisefische. Das waren u.
a. 500 Dezitonnen Aal, 770 Dezitonnen Hecht, 580 Dezitonnen Barsch, 430
Dezitonnen Zander und 730 Dezitonnen Weißfische (z. B. Plötze).

Die zehn Betriebe mit Teichwirtschaft und/oder Behälterhaltung erzeugten 2003
knapp 5.000 Dezitonnen Speisefische, darunter 3.250 Dezitonnen Karpfen und 1.500
Dezitonnen Forellen. Des Weiteren produzierten sie 2.000 Dezitonnen Satzfische
sowie Setzlinge und Brut, die zur weiteren Zucht bzw. Mast in den eigenen
Gewässern oder in anderen Betrieben Verwendung finden. Damit übersteigt die
Produktion von Speisefischen aus der Teichwirtschaft inzwischen das
entsprechende Fangergebnis aus der Fluss- und Seenfischerei deutlich. Das war
vor zehn Jahren noch nicht der Fall.

Im Vergleich zur vorangegangenen Erhebung von 1994 hat sich die Größe der
befischten Gewässerfläche um 10 Prozent erhöht, die Anzahl der Betriebe ist von
57 auf nunmehr 46 zurückgegangen und die Anzahl der Arbeitskräfte verringerte
sich um 18 Prozent.

Links zum Thema Agrarbericht und Statistik,
Links zum Bundesland Mecklenburg-Vorpommern.


 


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