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@grar.de Aktuell - 04.11.2004

Nordrhein-Westfalen: Drei Bauernhöfe wegen Verdacht auf dioxinhaltige Futtermittel vorsorglich gesperrt

Fleisch der betroffenen Tiere wird untersucht


Düsseldorf (agrar.de) - Drei Bauernhöfe in Nordrhein-Westfalen sind am
Mittwochabend vorsorglich gesperrt worden. Anlass waren Erkenntnisse der
niederländischen Behörden, dass diese Betriebe aus den Niederlanden
dioxinbelastetes Futtermittel bezogen haben. Es handelt sich bei den drei
Betrieben um Bullenmastbetriebe mit insgesamt 2.000 Tieren. Bis zum Abschluss
der Untersuchungen durch die nordrhein-westfälischen Behörden dürfen keine
Rinder von diesen Betriebe verbracht und vermarktet werden.

Dem nordrhein-westfälischen Landwirtschaftsministerium ist gestern am
frühen Abend über das EU-Schnellwarnsystem mitgeteilt worden, dass die
niederländischen Behörden gestern in den Niederlanden selbst 140 Bauernhöfe
vorsorglich gesperrt haben, die aus Kartoffelresten hergestelltes Tierfutter
bezogen haben. Diese Kartoffelreste stammen von einer Produktionsstätte eines
Pommes-Frites-Herstellers. Dieser Betrieb setzte seit Anfang August 2004 für die
Kartoffelsortierung als Trennhilfe Kaolinit-Tonerde ein, die aus einem
rheinland-pfälzischen Betrieb stammt. Die niederländischen Kontrolleure
ermittelten eine Dioxinbelastung von 910 Nanogramm pro Kilogramm Kleie. Der
zugelassene Grenzwert liegt für Kaolinit-Tonerde bei 0,75 Nanogramm pro
Kilogramm. Auf die Spur der Futtermittelkontamination waren die niederländischen
Behörden gestoßen, als sie in der Milch eines Erzeugerbetriebes unzulässig hohe
Dioxinwerte gefunden hatten.

Verbraucherschutzministerin Bärbel Höhn: 'Wir haben noch sofort am selben Abend
, als wir die Nachricht erhalten haben, gehandelt und die drei Betriebe aus
Nordrhein-Westfalen vorsorglich sperren lassen, die die Niederlande auf den
Lieferlisten gefunden haben. Das Fleisch der mit dioxinbelastetem Futter
gefütterten Tiere muss nun untersucht werden, um festzustellen, wie stark das
Rindfleisch möglicherweise belastet ist. Wir werden möglichst eng mit den
Niederlanden zusammenarbeiten und unsere Maßnahmen gemeinsam abstimmen. Ich habe
sofort veranlasst zu klären, wie es möglich ist, dass wieder Kaolinit-Tonerde
aus Rheinland-Pfalz in Futtermittel auftaucht, obwohl die rheinland-pfälzischen
Behörden nach einem ähnlichen Skandal vor einigen Jahren Kaolinit-Tonerde im
Futtermittel verboten haben.'

Links zum Thema Tiergesundheit,
Links zum Bundesland Nordrhein-Westfalen.


 


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