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@grar.de Aktuell - 02.11.2004

Strukturwandel im Gemüseanbau hält im Südwesten weiter an

Betriebsgröße steigt auf 4 Hektar - Spargel dominiert den Gemüseanbau


Stuttgart (agrar.de) - In 2004 wurde erstmals nach vier Jahren wieder eine
umfassende Gemüseanbauerhebung bei allen landwirtschaftlichen Betrieben
durchgeführt, die Gemüse und Erdbeeren zum Verkauf anbauen.1) Nach Feststellung
des Statistischen Landesamtes hielt der Strukturwandel - wie allgemein
in der Landwirtschaft - auch bei den Gemüse- und Erdbeerbauern des Landes weiter
an. Im Vergleich zur letzten vergleichbaren Erhebung im Jahr 2000 nahm die Zahl
der Betriebe um 325 oder fast 11 Prozent auf 2 716 Betriebe ab und erreichte
damit einen neuen Tiefststand. Demgegenüber stieg die von diesen Betrieben
bewirtschaftete Grundfläche um 1.141 Hektar (ha) oder beinahe 12 Prozent auf die
neue Höchstmarke von 10.984 ha an. Die durchschnittliche Grundfläche je Betrieb
erhöhte sich demzufolge auf 4 ha (zum Vergleich 2000: 3,2 ha). Die gesamte
Anbaufläche der Gemüse- und Erdbeerbetriebe, die auch die Mehrfachnutzung der
Grundfläche berücksichtigt, erreichte mit einer Ausweitung um beachtliche 730 ha
(5,9 Prozent) auf 13.171 ha gleichfalls eine neue Rekordmarke. Der reine
Gemüseanbau nimmt im Südwesten insgesamt eine Anbaufläche von 9.839 ha ein (+
400 ha). Mit rund 95 Prozent dominiert hier der Freilandanbau. In
Unterglasanlagen, deren Anbaufläche nahezu unverändert blieb, reift Gemüse auf
459 ha heran. Nach weiter anhaltender Flächenausweitung (+ 330 ha) erfolgt der
Erdbeeranbau inzwischen auf einer Anbaufläche von 3.332 ha, was zugleich einen
neuen Höchststand markiert.

Die größten Freiland-Anbauflächen beanspruchen der Anbau von Spargel (1.999 ha),
Salaten (1.841 ha) und Kohlgemüse (1.488 ha), die zusammen auf mehr als der
Hälfte der Freilandfläche im Land angebaut werden. Spargel hat inzwischen die
Salate als bedeutendstes Gemüse im Südwesten abgelöst und wächst auf über 21
Prozent der Freiland-Anbaufläche. Der Spargelanbau verzeichnet seit 2000 mit
einer Ausweitung der Anbaufläche um 728 ha (57,3 Prozent) einen bemerkenswert
dynamischen Siegeszug innerhalb weniger Jahre. Zum Vergleich: Die Anbaufläche
von Freilandgemüse nahm insgesamt um 398 ha zu. Während der Umfang der
Salat-Anbauflächen bei zum Teil unterschiedlichen Entwicklungstendenzen der
einzelnen Salatarten nahezu unverändert blieb, kam es beim Kohlgemüse zu
deutlichen Anbau-Einschränkungen (- 253 ha / - 14,5 Prozent). Eine Reduzierung
der Anbaufläche war hier, wenngleich in unterschiedlichem Ausmaße, bei allen
Arten an Kohlgemüse festzustellen.

Beim heimischen Verkaufsanbau von Unterglasgemüse dominiert weiterhin der Anbau
von Salaten (218 ha), vor allem von Feld- oder Ackersalat (137 ha), vor Tomaten
(75 ha) und Gurken (59 ha), auf die zusammen über drei Viertel der
Unterglas-Anbau­fläche entfallen.

Zwei Drittel der gesamten Gemüseanbaufläche des Landes konzentrieren sich auf
die neun anbaustärksten Kreise. Über 28 Prozent entfallen allein auf die
Landkreise Breisgau-Hochschwarzwald (1.408 ha) und Heilbronn (1.368 ha). Zu den
fünf anbaustärksten Kreisen zählen darüber hinaus die Landkreise Esslingen (857
ha), Rhein-Neckar-Kreis (713 ha) und Karlsruhe (556 ha). Im anbaustärksten Kreis
Breisgau-Hoch­schwarzwald dominiert in erster Linie der Spargelanbau (888 ha).
Hier liegen über 44 Prozent der Spargelanbaufläche des Landes. Gleichfalls von
der Dominanz des Spargelanbaus geprägt sind die Landkreise Karlsruhe (307 ha)
und der Rhein-Neckar-Kreis (289 ha). Deutlich diversifizierter ist die
Anbaustruktur hingegen im Landkreis Heilbronn, in dem insbesondere
Speisezwiebeln (218 ha) und Zuckermais (175 ha) angebaut werden. Beim
Unterglasanbau ragt der Landkreis Konstanz (überwiegend die Insel Reichenau) mit
118 ha bzw. einem Viertel der gesamten Unterglasfläche des Südwestens hervor.
Mit deutlichem Abstand folgen der Landkreis Ludwigsburg (62 ha) und der
Stadtkreis Heidelberg (41 ha).

Links zum Thema Agrarbericht und Statistik,
Links zum Bundesland Baden-Württemberg.


 


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