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@grar.de Aktuell - 22.10.2004

Grüne: Frechheit der Milchindustrie


Berlin (agrar.de) - Zur Halbjahresbilanz des Milchindustrie-Verbandes (MIV) vom
21.10.2004 erklärt Friedrich Ostendorff, Obmann für Bündnis 90 / Die Grünen im
Ausschuss für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft:

'Die Aufforderung des Milchindustrie-Verbands an die deutschen Milchbauern, sie
sollten sich auf weiter sinkende Auszahlungspreise der Molkereien einstellen und
über 'die Mobilisierung ihrer Rationalisierungsreserven' nachdenken, ist eine
Frechheit. Anstatt die positiven Marktentwicklungen beim Absatz im Binnen- und
im Exportmarkt von Milchprodukten und die deutliche Zurückhaltung der
Milcherbauern bei der Erzeugungsmenge offensiv in höhere Erzeugerpreise
umzusetzen, versucht die Milchindustrie, ihre eigene Unfähigkeit auf dem Rücken
der Bauern auszutragen.

Ebenso frech ist der Versuch der Milchindustrie, auf die neu eingeführte
Milchprämie der EU an die Bauern zuzugreifen: Die Milchbauern sollten ihre
Verluste aus den nicht kostendeckenden Milchpreisen vieler Molkereien mit der
Prämie aus dem EU-Haushalt ausgleichen, fordert die Milchindustrie. Doch die
Tiefstpreise der Molkereien haben nichts mit der Preissenkung der EU für
Interventionsprodukte zu tun. Die Prämien sind für die Bauern da, nicht damit
die Industrie ihren Lieferanten weniger zahlt. Es ist von daher nur gut, wenn
die Prämien ab 2005 entkoppelt werden, damit der Zugriff der Industrie auf die
Prämien aufhört.

Die deutsche Milchindustrie muss ihre Hausaufgaben erledigen. Höhere Kosten
durch steigende Energiepreise kann sie nicht den Bauern aufbürden. Sie muss
endlich in eine Vorwärtsstrategie einsteigen.'

Links zum Thema Agrarpolitik.


 


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