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@grar.de Aktuell - 21.10.2004

Schlechte Erlöse trüben die Freude an der Kartoffelernte

Durchschnittserträge stiegen gegenüber dem langjährigen Mittel um zehn Prozent


Hannover (agrar.de) - Mit einem deutlichen Plus gegenüber dem Vorjahr wurde die
Kartoffelernte weitestgehend abgeschlossen. Mit 12,6 Mio. Tonnen (t) liegt die
Gesamternte um fast 28 Prozent über dem Vorjahreswert, teilt der
Landvolk-Pressedienst in Hannover mit. Allerdings fiel die Ernte nach
dem Supersommer 2003 außerordentlich schlecht aus, so dass ein direkter
Vergleich nicht unbedingt aussagefähig ist. Aber auch im Vergleich zum
Durchschnitt der Jahre 1998 bis 2003 wurde das Ergebnis nach Mitteilung des
Bund-Länder-Sachverständigenaus-schusses um gut zehn Prozent überschritten, im
langjährigen Mittel betrug die deutsche Kartoffelernte nur 11,4 Mio. t.

So sehr sich die Landwirte über eine große Kartoffelernte freuen möchten, so
sehr trüben die Erlöse auf den Märkten die Bilanz. Die Preise für
Speisekartoffeln haben sich auf ein außerordentlich niedriges Niveau bewegt, von
dem auch die Verbraucher über gesunkene Einkaufspreise profitieren. In
Niedersachsen trifft dies insbesondere die hoch spezialisierten
Kartoffelerzeuger in der Lüneburger Heide, für sie hat die Kartoffel quasi den
Status einer Brotfrucht. Sie haben bereits im vergangenen Jahr mit hohem
finanziellen Aufwand für Beregnung ihre Kosten über die Erlöse nicht decken
können. So weit dies möglich ist, haben die Landwirte die Speisekartoffeln nun
eingelagert und hoffen darauf, dass die Talsohle im Erzeugerpreis bald
überschritten ist und über Exporte eine Entlastung herbeigeführt werden kann.

Niedersachsen ist mit einer Anbaufläche von knapp 126.000 ha bundesweit das
Kartoffelland Nr. 1 und stellt fast die Hälfte der gesamten Kartoffelfläche
bundesweit. Hier wurde die Anbaufläche gegenüber dem Vorjahr leicht reduziert.
Ein Plus weist dagegen fast durchgängig der durchschnittliche Ertrag auf, mit
463 dt/ha haben die niedersächsischen Erzeuger hier auch die Spitzenposition
inne und stellen damit ihr fachliches Können unter Beweis. Neben der Verwertung
als Speisekartoffeln werden die dicken Knollen zunehmend als Vertragsware für
die Verarbeitung angebaut. Sowohl in der Lüneburger Heide als auch im
Weser-Ems-Gebiet hat die Ernährungsindustrie für diese Verwertungsrichtung
gezielt Investitionen getätigt. Neben den Herstellern von Fertiggerichten und
Produkten für die schnelle Küche zählen dazu auch die großen Stärkefabriken.

Links zum Thema Karoffeln,
Links zum Bundesland Niedersachsen.


 


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