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@grar.de Aktuell - 13.10.2004

Landwirte haben im Umweltschutz eine Menge erreicht

UBA-Präsident Troge nimmt Standortbestimmung im DBV-Präsidium vor


Münster (agrar.de) - Zum Thema Umweltschutz und Landwirtschaft nahm das
Präsidium des Deutschen Bauernverbandes (DBV) gemeinsam mit dem
Präsidenten des Umweltbundesamtes (UBA), Professor Dr. Andreas Troge, auf seiner
Klausurtagung in Münster (11.10.2004) eine umfassende Standortbestimmung vor.
'Die Landwirtschaft hat im Umweltschutz bei Luft, Wasser und Boden in den
vergangenen Jahren eine Menge getan und viel erreicht, doch weitere
Anstrengungen sind notwendig', erklärte Troge. Das gelte für den klassischen
Schutz der Ressourcen Boden, Luft und Wasser, aber auch für den Arten- und
Naturschutz.

Das Präsidium des Deutschen Bauernverbandes stellte darüber hinaus fest, dass
mittlerweile auf jedem vierten Hektar freiwillige Umwelt- und
Naturschutzprogramme von den Landwirten durchgeführt werden. Hierdurch werde ein
enormer Beitrag zum Erhalt der Kulturlandschaft und zum Arten- und Biotopschutz
geleistet. Ebenso seien durch die stetige Umsetzung neuer Erkenntnisse und den
Einsatz neuer Techniken durchweg positive Entwicklungen im klassischen
Ressourcenschutz zu verzeichnen. So treten Pflanzenschutzmittelfunde nur noch
punktuell auf und gehen tendenziell zurück. Auch die Nährstoffüberhänge konnten
durch eine höhere Effektivität des Nährstoffeinsatzes deutlich gesenkt werden.
Dies zeige sich an einem deutlichen Rückgang der Nährstoffüberhänge bei
gleichzeitig stetig steigenden Erträgen in der Landwirtschaft.

Der UBA-Präsident betonte in seinem Vortrag vor dem DBV-Präsidium ebenfalls,
dass sich der Zustand der Gewässer verbessert hat. Die Rückstände von
Pflanzenschutzmitteln in Rohwässern zur Trinkwasserverwendung seien seit Jahren
rückläufig. Dies sei darauf zurückzuführen, dass einer konstanten Wirkstoffmenge
steigende Erträge gegenüberständen. Trotzdem würden die Landwirte immer wieder
verdächtigt, zum Beispiel Oberflächengewässer zu belasten. Deshalb sei es
gemeinsames Anliegen von Bauernverband und Umweltbundesamt, an dieser Stelle
Klarheit zu schaffen. Dies müsse ganz offen mit dem Landwirt passieren. Die
neuen Möglichkeiten des Flächenmanagements unter den Bedingungen der Reform der
EU-Agrarpolitik müssten dafür genutzt werden. Aus Sicht des DBV-Präsidiums
müsste noch vorhandener Handlungsbedarf über freiwillige und technische Lösungen
realisiert werden. Zudem sieht das DBV-Präsidium die Möglichkeit, mit der
Flächenstilllegung und evtl. brachfallenden Flächen einen sinnvollen Beitrag für
den Ressourcenschutz zu leisten.

Als 'ein sehr großes Problem' bezeichnete Troge den nach wie vor zu hohen
Flächenverbrauch, der vor allem durch Besiedlung und Verkehr erfolge. 'Dieser
Flächenverbrauch geht voll zu Lasten der Landwirtschaft, da die
landwirtschaftlichen Nutzflächen geringer würden und die Pachtpreise steigen',
betonte der UBA-Präsident. Bis zum Jahr 2020 will er den Flächenverbrauch von
derzeit 100 Hektar auf 30 Hektar pro Tag reduzieren.

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