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@grar.de Aktuell - 11.10.2004

BUND: 50 gentechnikfreie Regionen innerhalb eines Jahres


Berlin (agrar.de) - Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland
(BUND) sieht in der steigenden Zahl von Zusammenschlüssen
gentech-kritischer Bäuerinnen und Bauern die derzeit beste Gewähr für die
Gentechnikfreiheit in der Landwirtschaft. Noch fehle ein Gesetz, das die
Koexistenz agrarischer Produktion mit und ohne Gentechnik regle. Deshalb hätten
sich deutschlandweit bereits rund 11.600 Landwirte in 50 Regionen gegen die
sogenannte 'Grüne Gentechnik' verbündet und vereinbart, keine gentechnisch
veränderten Pflanzen anzubauen. Das entspricht einer landwirtschaftlich
genutzten Fläche von 430.000 Hektar. Wald- und Schutzgebietsflächen
hinzugerechnet sind es fast eine Million Hektar oder rund zwei Millionen
Fußballfelder.

Kurt-Henning Klamroth, Landwirt, Präsident des Deutschen Bauernbundes
und Mitinitiator einer 10.000 Hektar großen gentechnikfreien Region: 'Der
Einsatz von Gentech-Saaten birgt unkalkulierbare wirtschaftliche und rechtliche
Risiken für die Landwirte. Der Bauernbund ruft deshalb dazu auf, dass sich die
Bauern gegenseitig Gentechnikfreiheit zusichern.'

Heike Moldenhauer, BUND-Gentechnikexpertin: 'Die Bauern zeigen der
Gentech-Lobby, was sie von der Agro-Gentechnik halten - nämlich nichts. Sie
wissen, dass der Wettbewerbsvorteil der deutschen und europäischen
Landwirtschaft im gentechnikfreien Anbau liegt. 70 Prozent der Verbraucher in
der EU lehnen Gentechnik im Essen ab. Die rot-grüne Regierung darf vor der
Industrie- und Gentechniklobby nicht einknicken. Das Gentechnikgesetz muss im
Bundesrat in seiner jetzigen Form verteidigt werden. Strenge Haftungsregeln sind
unverzichtbar.'

Cornelia Schmidt, Bio-Landwirtin von der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche
Landwirtschaft: 'Gentechnik ist ein Angriff auf den sozialen Frieden in den
Dörfern. Gentechnisch verändertes Saatgut kann sich überall hin ausbreiten und
bedroht die Existenz von Biobetrieben und von konventionellen Betrieben, die
gentechnikfrei bleiben wollen. Deshalb freuen wir uns über die zunehmende Zahl
gentechnikfreier Regionen.'

Die erste Region dieser Art wurde im Herbst 2003 in Mecklenburg-Vorpommern
gegründet. 15 Landwirte unterzeichneten damals eine Erklärung, in der sie sich
gegenseitig zusicherten, keine gentechnisch veränderten Saaten auf ihren Feldern
auszubringen. Inzwischen gibt es in fast allen Bundesländern ähnliche
Zusammenschlüsse.

Weitere Informationen über gentechnikfreie Regionen in Deutschland erhalten Sie
auf der Internetseite 'Faire Nachbarschaft.

Links zum Thema Biotechnologie,
Links zum Thema Verbände.


 


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