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@grar.de Aktuell - 11.10.2004

Ist Tiermehl weiterhin ein Sicherheitsrisiko?


Berlin (agrar.de) - Die Verbraucherorganisation foodwatch, sieht im
aktuellen Umgang mit Tiermehl nach wie vor ein BSE-Sicherheitsrisiko. Die mehr
als 1 Mio t in Deutschland jedes Jahr anfallenden Tiermehle gingen nicht nur in
die Öfen von Zementwerken und Kraftwerken - allein 170.000 t Tiermehle seien im
vergangenen Jahr als Dünger an Landwirte abgegeben worden, kritisiert foodwatch
in seinem 'Tiermehlreport'. Die Behörden hätten nicht sicher
ausschließen können, dass dieser Dünger illegal als Tierfutter eingesetzt worden
sein könnte, heißt es weiter. Die Verfütterung von Tiermehlen ist jedoch seit
Anfang 2001 in Europa verboten, da unzureichend erhitztes Tiermehl als Ursache
für die Verbreitung der Rinderseuche BSE gilt.

Nach foodwatch-Auskunft konnten die statistische Landes- und Bundesämter den
Verbleib von 124.000 t Tiermehlen nicht klären. Ferner stünden 2003 rund 79.000
t Tiermehlexporte Dänemarks nach Deutschland lediglich 2.000 t in der deutschen
Importstatistik entgegen. Um Missbrauch vorzubeugen, fordert Foodwatch daher,
dass Tiermehle für eine Verfütterung an Tiere untauglich gemacht und eingefärbt
werden sollten.

Mecklenburg-Vorpommerns Landwirtschaftsminister Dr. Till Backhaus (SPD) wies die
Vorwürfe als 'nicht haltbar' zurück, die Einhaltung von Verfütterungsverboten
werde streng kontrolliert.

'Wir haben umfangreiche Kontrollen von Futtermitteln auf Tiermehlbeimischungen
vorgenommen. In den letzten Jahren wurden mehrere hundert Proben untersucht ohne
ein positives Ergebnis. Diese Proben wurden sowohl bei den
Futtermittelherstellern als auch bei Landwirten gezogen. Die Kontrollen zum
Düngemitteleinsatz und zum Düngemittelverkehr haben ebenfalls keinen Hinweis auf
die von foodwatch vermutete Verwendung als Futtermittel ergeben', so der
Minister. Ein Missbrauch sei deshalb höchst unwahrscheinlich.

Eine lückenlose Überwachungskette schließe darüber hinaus eine Verwechslung von
Tiermehl unterschiedlicher Gefahrenklassen aus. Entsprechend ihres Ursprungs
wird Tiermehl in drei Kategorien unterteilt. Kategorie 3 kann danach als Dünger
in der Landwirtschaft eingesetzt werden. Für Tiermehl der Kategorien 1 und 2
besteht ein lückenloses Kontrollsystem, das den Weg und den Verbleib des
Tiermehls dokumentiert. In Mecklenburg-Vorpommern anfallendes Tiermehl der
Kategorien 1 und 2 wird vollständig verbrannt. 'Die Vorwürfe von foodwatch sind
nicht nachvollziehbar', sagt Backhaus.

Links zum Thema BSE.


 


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