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@grar.de Aktuell - 08.10.2004

40.000 Hektar neuer Wald in Niedersachsen

Minister Ehlen stellt die Ergebnisse der Bundeswaldinventur vor


Hannover (agrar.de) - Die Waldfläche, der Holzvorrat und der Anteil des
Laubholzes in den niedersächsischen Wäldern sind in den vergangenen 15 Jahren
deutlich gestiegen. Dies teilte heute Landwirtschaftsminister Hans-Heinrich
Ehlen als Ergebnis der zweiten Bundeswaldinventur mit.

Für die zweite Bundeswaldinventur wurden in einer repräsentativen
Stichprobenerhebung an jedem der rd. 3.700 Stichprobenpunkte 150 verschiedene
Merkmale erfasst. Da die gleichen Bäume vermessen wurden wie bei der ersten
Bundeswaldinventur 1987, wird es für Niedersachsen erstmals möglich,
Veränderungen im Wald zu dokumentieren.

Die Waldfläche hat in diesem Zeitraum um 40.000 ha auf insgesamt 1,15 Millionen
Hektar zugenommen. Damit rangiert Niedersachsen mit der Gesamtwaldfläche hinter
Bayern und Baden-Württemberg auf Rang drei im Bundesvergleich. Die Waldmehrung
als politische Zielsetzung wird durch die anteilige Förderung der
Erstaufforstungskosten und die Zahlung von Erstaufforstungsprämien erfolgreich
unterstützt.

Der Holzvorrat in Niedersachsens Wälder nimmt zu. Das zeigt der Vergleich der
ersten Inventur: Der Vorrat liegt durchschnittlich bei 260 Kubikmetern pro
Hektar, das bedeutet ein Plus von 72 m³ oder 38 Prozent. Den überwiegenden
Anteil stellen mit 57 Prozent noch die Nadelhölzer, wie Kiefer und Fichte, aber
auch Buche und Eiche erreichen bedeutende Anteile (30 Prozent). Aber diese Werte
sind nicht mit denen anderer Bundesländer vergleichbar. Die Ursachen hierfür
sind vielfältig: Schwache Standorte (z.B. Moor- und Sandböden), hohe Anteile
wenig zuwachsstarker Baumarten wie Kiefer und Birke oder auch eine ungünstige
Altersklassenausstattung infolge von Reparationshieben nach dem 2. Weltkrieg,
der Sturmkatastrophe von 1972 und den Waldbränden 1975/76. Eine besondere
Aufgabe wird es daher auch weiterhin sein, so der Minister, den Wald
kontinuierlich durch waldbauliche Maßnahmen, wie Laubbaumpflanzungen und Pflege
im Rahmen von Durchforstungen, zu verbessern.

Bescheinigt werden kann allen Waldbesitzern in Niedersachsen eine nachhaltige
Waldbewirtschaftung. Sie ernten jedes Jahr 5,5 Mio. m³ Holz, das ist weniger als
im niedersächsischen Wald nachwächst. Mit diesem nachhaltig erzeugten Rohstoff
könnten 105.000 Güterwaggons gefüllt werden. Der Holzindustrie könnte dennoch
etwa 25 Prozent mehr Holz zur Verfügung gestellt werden und trotzdem würde der
Holzvorrat weiter anwachsen. Insbesondere der Kleinprivatwald unter 20 ha, der
46 Prozent der Privatwaldfläche ausmacht, kann diese geringen Holzmengen nicht
mehr am Markt absetzen. Die Beratung und Betreuung durch Forstfachkräfte und
Forstwirtschaftliche Zusammenschlüsse werden daher immer wichtiger, um auch
künftig eine nachhaltige Nutzung unserer Wälder zu gewährleisten und die
vorhandenen Holzmengen im Privatwald zu mobilisieren.

Es wird nicht alles Holz im Wald geerntet. Die Bundeswaldinventur hat eine Menge
von nahezu 9 Millionen m³ starkem Totholz über 20 cm Durchmesser für
Niedersachsens Wälder ermittelt. Dieses wird von den Waldbesitzern aus
Naturschutzgründen im Wald belassen Mischwälder wachsen auf drei Viertel der
Waldfläche Niedersachsens. Laubbäume wie Buchen, Eichen Ahorne, Eschen und
Birken sind auf 70 Prozent der Fläche am Waldaufbau beteiligt. In den Wäldern
unter 20 Jahren ist unabhängig von der Besitzart erstmals der Laubbaumanteil
höher als der Nadelbaumanteil. Niedersachsen Waldbesitzer und Förster haben mit
hohem finanziellem Aufwand stabile und standortgerechte Bestände aufgebaut.

Gleichzeitig bestätigen diese positiven Ergebnisse die niedersächsische
Forstpolitik, die die Waldbesitzer mit Förderprogrammen gezielt unterstützt, so
Minister Ehlen.

Der Ergebnisbericht kann von der Internetseite des Ministeriums
heruntergeladen werden.

Links zum Thema Wald und Forst.


 


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