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@grar.de Aktuell - 07.10.2004

Wälder sind weitgehend naturnah und bergen riesigen Holzvorrat

Bundesregierung stellte erste gesamtdeutsche Bundeswaldinventur vor


Berlin (agrar.de) - Nach den Ergebnissen der zweiten Bundeswaldinventur
stehen 3,4 Milliarden Kubikmeter Holz in den Wäldern Deutschlands. Doch verwies
der Präsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Gerd Sonnleitner,
darauf, dass von dem derzeit jährlichen Zuwachs von rund 60 Millionen
Kubikmetern Holz nur etwa 2/3 genutzt werden. Ohne Beeinträchtigung der Wälder
könnte also die Nutzung von deutschem Holz deutlich verstärkt werden, betonte
Sonnleitner. Der Werk- und Brennstoff Holz biete eine Fülle von innovativen
Anwendungsmöglichkeiten beispielsweise in der Wohnraumgestaltung und -heizung.
Mit dem im Holz aus der Atmosphäre gebundenen Kohlendioxid (CO2) trage Holz
aktiv zum Klimaschutz bei. Darüber hinaus sichere die Verwendung von deutschem
Holz Arbeitsplätze in den vielen klein- und mittelständischen Betrieben der
Forst- und Holzwirt-schaft.

Nach der ersten Bundeswaldinventur von 1987, die nur die alten Bundesländer
umfasst hatte, erfolgte jetzt erstmals eine Bestandsaufnahme im gesamten
Bundesgebiet. In drei Jahren haben die Länder nach einem bundesweit
einheitlichen Verfahren die Baumarten- und Altersklassenverteilung, die Vorräte
und Zuwächse sowie verschiedene Biotope und den Zustand der Wälder aufgenommen
und ausgewertet. Bei der Untersuchung wurden 35 Prozent des Waldes als sehr
naturnah bis naturnah eingestuft. Lediglich 17 Prozent des Waldes wurden als
kulturbedingt bewertet, der Anteil Baumarten der natürlichen Waldgesellschaft
beträgt bei ihnen weniger als ein Viertel. Besonders viele wertvolle Biotope,
die durch nachhaltige Bewirtschaftung entstanden sind, befinden sich in Privat-
und Körperschaftswäldern.

'Diese Ergebnisse der zweiten Bundeswaldinventur belegen deutlich, dass die
privaten Waldbesitzer schonend mit den natürlichen Ressourcen umgehen und
Ökonomie mit Ökologie in Einklang zu bringen wissen', betonte Sonnleitner.
Völlig überflüssig sei daher die von der Bundesregierung angestrebte Novelle des
Bundeswaldgesetzes. Die Bundeswaldinventur habe der deutschen Forstwirtschaft in
beeindruckender Weise die Nachhaltigkeit bei ökologischen Gesichtspunkten
bescheinigt. Es könne nicht angehen, dass mit neuen Beschränkungen im
Bundeswaldgesetz die beiden anderen Säulen der Nachhaltigkeit, die Ökonomie und
die sozialen Belange, negativ beeinträchtigt würden. Nur ökonomisch gesicherte
Forstbetriebe könnten auch die Ökologie weiterhin in diesem erfreulichen Maße
berücksichtigen. Per Gesetz vorgeschriebene Ökostandards erreichten nur das
Gegenteil.

Links zum Thema Wald und Forst.


 


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