Aktuelle Meldungen  -  Nachricht suchen  -   kostenloses Abo  -   Nachricht weiterempfehlen

 

@grar.de Aktuell - 01.10.2004

Wachstumsstand der Reben in Sachsen 'gut'

Erste Erntevorschätzung lässt 18.000 Hektoliter Weinmost erwarten


Kamenz (agrar.de) - Nach Angaben des Statistischen Landesamtes Kamenz
schätzten die freiwillig berichtenden Winzer in Sachsen den Wachstumsstand
(Behang) der Reben im Monat August mit der Note 2,4 ein. Diese Benotung
bedeutet, dass der Stand des Wachstums der Rebstöcke immer noch mit 'gut', also
'besser als normal', eingeschätzt worden ist ('normal' = Note 3,0). Im Vergleich
zum Vormonat (Note 2,1) jedoch wurde eine schlechtere Einstufung vorgenommen.

Die Witterung des Berichtsmonats wurde von knapp drei Vierteln der Weinbauern
als insgesamt 'mittel', von den restlichen mit 'gut' für die Entwicklung der
Reben bewertet. Den Temperaturverlauf beurteilte jeweils die Hälfte der
Berichtenden mit 'normal' bzw. 'günstig'. Auch bei der Einschätzung der
Sonnenscheindauer hielten sich die Benotungen 'genügend' und 'reichlich' etwa
die Waage. Insgesamt wurde die Entwicklung der Trauben von drei Vierteln der
Winzer als 'mittel', von den anderen als 'gut' bewertet.

Der Beginn der Beerenreife war ein weiteres zu beurteilendes Kriterium. Je
früher der Reifeprozess der Beeren einsetzt, umso größer sind die Aussichten für
eine völlige Ausreifung und damit für eine hohe Güte der Trauben. Eine langsam
verlaufende Beerenreife ist die Voraussetzung für die Bildung der
charakteristischen fruchtigen Säuren, die den typischen Geschmack der heimischen
Weine auszeichnen. Der bisherige Witterungsverlauf des Weinjahres 2004 führte
dazu, dass die Beerenreife im Vergleich zum Vorjahr bei allen Weinsorten
wesentlich später begann. Setzte beispielsweise im Jahr 2003 bei nahezu allen
Reben der Sorte Müller-Thurgau, der wichtigsten heimischen Rebsorte, die
Beerenreife bereits vor dem 20. August ein, war dies in diesem Jahr bei nur etwa
die Hälfte der Rebstöcke der Fall.

Auch der Befall mit Pflanzenkrankheiten war im Vergleich zum Vorjahresmonat
stärker ausgeprägt. Insbesondere der Befall mit Peronospora (falscher Mehltau)
war weit verbreitet. Fast zwei Drittel der Winzer meldeten einen mehr oder
weniger starken Befall des Bestandes mit dieser Pflanzenkrankheit. Andererseits
wurden im Vergleich zum Vorjahr keine Trockenschäden gemeldet; auch ein
besonders starkes Auftreten von Schädlingen wurde im Berichtszeitraum nicht
registriert.

Im Monat August wird durch die Winzer eine erste von jährlich insgesamt 3
Vorschätzungen über die zu erwartende Weinmosternte vorgenommen. Dabei wurde ein
Ertrag von knapp 44 Hektolitern Weinmost je Hektar Rebfläche geschätzt, was
einer Erntemenge von etwa 18 000 Hektolitern entspräche. Dies wären ca. 7
Prozent mehr, als im Vorjahr geerntet wurden.

Im Rahmen der 'Ernte- und Betriebsberichterstattung für Reben' melden freiwillig
berichtende Winzer in den Monaten Mai bis Oktober den Wachstumsstand der Reben,
wachstumsbeeinflussende Faktoren sowie zu erwartende Erntemengen und -qualitäten

Links zum Thema Wein,
Links zum Bundesland Sachsen.


 


zurück zur Übersicht  zum Seitenbeginn   

zur @grar.de Homepage

    
 

© Copyright 1997-2007 @grar.de, Rheine, http://www.agrar.de