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@grar.de Aktuell - 29.07.2004

Umweltorganisationen fordern ökologische Finanzreform in der Landwirtschaft


Bonn/Berlin (agrar.de) - Der Förderverein Ökologische Steuerreform, die
Gregor-Louisoder-Umweltstiftung und der Naturschutzbund NABU haben die
Bundesregierung in einer neuen Studie aufgefordert, im Rahmen der
anstehenden Haushaltsberatungen sämtliche Agrarsubventionen auf den ökologischen
Prüfstand zu stellen.
'Angesichts der fortdauernden Umweltprobleme in der Landwirtschaft ist ein
konsequenter Abbau umweltschädlicher Subventionen sowie die Einführung
ökonomischer Anreizinstrumente überfällig', sagte Kai Schlegelmilch vom
Förderverein FÖS. Wichtig sei insbesondere eine stärkere Integration von
ökologischen Aspekten in die Steuer- und Finanzpolitik zur Förderung einer
nachhaltigen Landwirtschaft.

Zwar sei die Umsetzung der EU-Agrarreform bereits ein Schritt in die richtige
Richtung, dennoch müsse nach Auffassung der drei Organisationen noch viel getan
werden, um umweltschädigende Produktionsweisen unrentabel zu machen. So dürfe
den landwirtschaftlichen Betrieben keine Steuervergünstigung für fossile
Energieträger wie Agrardiesel mehr gewährt werden. Stattdessen sollten
energiesparende und ressourcenschonende Betriebe sowie die Einführung von
Biokraftstoffen gezielt gefördert werden. 'An vielen Fehlentwicklungen sind
nicht die einzelnen Bauern schuld, sondern ein falsches Subventionssystem, das
umweltgefährdendes Wirtschaften finanziell attraktiv macht', sagte Claus
Obermeier von der Louisoder-Umweltstiftung.

Die Studie belege zudem die Eignung ökonomischer Instrumente zur Reduzierung des
Pestizid- und Düngemittelverbrauch. Daher werde eine zeitlich gestaffelte
Einführung von Abgaben auf Pestizide und Düngemittelüberschüsse vorgeschlagen.
Die Einnahmen sollten durch eine gezielte Rückführung in den Agrarsektor
möglichst aufkommensneutral sein, um Wettbewerbsnachteile zu vermeiden und die
ökologische Wirkung zu verstärken. 'Die Kombination aus Abgaben und
Anreizmechanismen stellt ein ideales Instrument dar, um die Umweltbelastungen
der Landwirtschaft flächendeckend zu reduzieren', so der politische
NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller.

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