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@grar.de Aktuell - 22.07.2004

Niedersachsen: Bauern wünschen sich dringend Erntewetter

Dem Druck der Wassermassen hielten die Ähren nicht mehr überall Stand


Hannover (agrar.de) - Im vergangenen Jahr ging die Getreideernte Ende Juli schon
in die Schlussphase, in diesem vermeintlichen Sommer haben die Bauern ihre
Mähdrescher allenfalls ausprobieren können. Nach Umfragen des niedersächsischen
Landvolk-Pressedienstes haben einige Landwirte auf den leichteren
Sandböden vereinzelt mit der Ernte der Wintergerste begonnen, von einem
tatsächlichen Start der Getreideernte kann man bislang allerdings noch nicht
sprechen. Sorgen bereiten den Ackerbauern inzwischen die Folgen der heftigen
Niederschläge im Juli: Dem Druck der Wassermassen hat das Getreide nicht mehr
überall Stand halten können und ist mittlerweile 'ins Lager' gegangen, wie der
Landwirt sagt. Hier ist nun dringend Sonnenschein von Nöten, der die Ähren
ausreichend abtrocknet, um eine zügige Ernte zu ermöglichen. Sonnenschein wird
für die weitere Abreife landesweit herbeigesehnt. Während auf den Heideböden
selbst die ergiebigen Niederschläge der vergangenen Tage rasch wieder abfließen,
führen solche Wassermassen auf den Marschböden zu lang anhaltender Nässe, so
dass die Felder für die schweren Erntemaschinen zunächst nicht mehr befahrbar
sind. Allerdings vertrauen die Landwirte, die mit den Unbilden der Natur seit
jeher zurecht kommen mussten, darauf, dass sich auch in diesem Jahr die
Großwetterlage noch dreht und die Ernte mit der heute üblichen Technik dann
zügig eingebracht werden kann.

Die Wintergerste hat inzwischen die Erntereife erreicht. Sie wird landesweit auf
einer Fläche von gut 191.000 ha angebaut, hat das Niedersächsische Landesamt für
Statistik mitgeteilt. Gut doppelt so groß ist die Anbaufläche für Winterweizen,
mit 412.000 ha hat sie in diesem Jahr einen neuen Höchststand erreicht. Etwas
ausgedehnt wurde nach dem Supersommer des vergangenen Jahres der Anbau von
Winterroggen, der in diesem Jahr auf einer Fläche von knapp 120.000 ha
heranreift. Stark eingeschränkt haben die Landwirte das Areal, auf dem
Sommergerste heranwächst. Sie hat ihre Domäne wie der Roggen auf den leichteren
Sandböden und ist lediglich als Braugerste halbwegs lukrativ zu vermarkten. Mit
erheblichen Unsicherheiten sind zurzeit noch Ertragsprognosen zu bewerten. Die
Agrarstatistiker gehen in einer ersten Schätzung, die auf Daten von Anfang Juli
basiert, von recht ordentlichen Durchschnittserträgen gegenüber dem extrem
niedrigen Ertragsniveau des Vorjahres aus. Die Landwirte selbst dagegen sprechen
erst dann von einer guten Ernte, wenn sie diese tatsächlich in der Scheune
liegen haben - und davon sind sie in diesem verregneten Sommer noch weit
entfernt.

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