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@grar.de Aktuell - 21.07.2004

Baden-Württemberg: Starker Rückgang des Schweinebestandes im Südwesten

Immer weniger Schweinehalter


Stuttgart (agrar.de) - Nach den aktuellen Ergebnissen der repräsentativen
Viehbestandserhebung standen zum Stichtag 3. Mai 2004 noch knapp 2,18 Millionen
Schweine in den Ställen der baden-württembergischen Schweinehalter. Nach
Feststellung des Statistischen Landesamtes ist damit nach drei Jahren
mit jeweils moderaten Zuwachsraten nun erstmals wieder im Vorjahresvergleich ein
Rückgang des Schweinbestandes zu beobachten, der zudem mit einem Minus von 5
Prozent oder 114.400 Schweinen ausgesprochen kräftig ausfiel. Neben der
weiterhin ungünstigen Preissituation für die Erzeuger dürfte sich auch der
Hitzestress des heißen Sommers 2003 negativ auf das Bestandsniveau ausgewirkt
haben. Insgesamt waren die Bestandsrückgänge nicht auf einzelne
Nutzungskategorien beschränkt.

Bei den Mastschweinen (ab 50 kg Lebendgewicht), die mit 637.900 Tieren fast 30
Prozent des Schweinbestandes ausmachen, war ein Rückgang um insgesamt 33.900
Tiere (-5 Prozent) zu verzeichnen. Bei einer Betrachtung der einzelnen
Gewichtsklassen zeigt sich, dass die Mastschweine mit 110 kg und mehr
Lebendgewicht (LG) als einzige Kategorie eine Bestandsausweitung aufweisen (um
1.200 Tiere oder 5 Prozent auf 26.100 Tiere), während der Bestand an
Mastschweinen mit 50 bis unter 80 kg LG überdurchschnittlich zurückgeht (um
-34.100 Tiere oder -9,2 Prozent auf 337.300 Tiere). Im Ergebnis trat eine
gewisse Verschiebung innerhalb der Mastkategorien in Richtung der schwereren
Tiere mit mehr als 110 kg LG ein. Dies dürfte zum Teil durch die abwartende
Haltung der Schweinhalter gegenüber den Preisentwicklungen auf dem Schweinemarkt
zu erklären sein sowie durch die Teilnahme an speziellen Förder- und
Absatzprogrammen, die tendenziell zu höheren Schlachtgewichten führen.

Ähnlich hohe Abnahmen waren bei den Zuchtschweinen erkennbar, deren Bestand
binnen eines Jahres um 17.300 (-5,7 Prozent) auf nunmehr 287 400 zurückging. Bei
den Zuchtsauen nahm der Bestand um fast 16.200 Tiere auf 281.000 ab (-5,4
Prozent); dabei sind zwei Drittel des Rückgangs bei den trächtigen Sauen zu
verzeichnen (-10.900 Tiere). Diese deutliche Abnahme der für die Reproduktion
eingesetzten Zuchtsauen lässt nicht erwarten, dass in näherer Zukunft mit einem
Wachstum des Schweinebestandes zu rechnen ist.

Die Ferkel, auf die mit über 35 Prozent der größte Anteil am Schweinebestand im
Südwesten entfällt, weisen den zahlenmäßig stärksten Rückgang auf. So ging der
Ferkelbestand binnen Jahresfrist um 40.000 Tiere auf 770.700 zurück (-4,9
Prozent). Dieser Rückgang dürfte zum einen in direktem Zusammenhang mit dem
Rückgang bei den Zuchtsauen stehen. Zum anderen dürfte aber auch hier die
abwartende Haltung der Schweinhalter in Bezug auf die Preisentwicklungen am
Schweinemarkt durchscheinen.

Der seit Jahren anhaltende Rückgang bei den Betriebszahlen in der
Schweinehaltung setzte sich zuletzt sogar beschleunigt fort. Die Anzahl der
Schweine haltenden Betriebe nahm im Südwesten um 15 Prozent auf 13.700 ab. In
Entsprechung zur Entwicklung bei den Tierzahlen waren hiervon gleichfalls alle
betrieblichen Produktionsausrichtungen betroffen.

Links zum Thema Agrarbericht und Statistik,
Links zum Bundesland Baden-Württemberg.

 


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