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@grar.de Aktuell - 20.07.2004

Baden-Württemberg: Anbau von Winterweizen legt um fast 15 Prozent zu

Verstärkter Anbau von Futterpflanzen infolge der Sommertrockenheit 2003


Stuttgart (agrar.de) - Nach den Ergebnissen der repräsentativen
Bodennutzungshaupterhebung 2004 sind von den 832.300 Hektar (ha) Ackerfläche in
Baden-Württemberg über zwei Drittel mit Getreide bestellt. Im Vergleich zum
Vorjahr stieg die Getreideanbaufläche damit um 3.900 ha (0,7 Prozent) auf
558.200 ha an. Nach Feststellung des Statistischen Landesamts sind zur
diesjährigen Ernte Winterweizen mit 218.900 Hektar (ha) vor Wintergerste (98.700
ha), Sommergerste (94.000 ha) und Körnermais (68.500 ha) die wichtigsten
Ackerfrüchte im Südwesten. Beinahe 58 Prozent der Ackerfläche des Landes sind
mit diesen Fruchtarten bestellt.

Ausgewählte Fruchtarten 2004; 2003; Veränderung 2004/03 (ha)
Sommergerste 93.960; 99.160; -5.200
Körnermais 68.531; 71.923; -3.392
Winterraps 62.400; 65.129; -2.729
Wintergerste 98.682; 100.717; -2.035
Kartoffeln 6.307; 6.878; -571
Feldfutterbau 113.895; 104.049; 9.846
Winterweizen 218.866; 190.810; 28.056

Im Unterschied zum Herbst 2002, als die witterungsbedingten schlechten
Aussaatbedingungen zu einer deutlichen Einschränkung im Anbau von Winter-
zugunsten von Sommergetreide führten, konnten im Herbst 2003 die Wintersaaten
zur Ernte 2004 überwiegend problemlos gedrillt werden. Die Auswinterungsverluste
hielten sich zudem in engen Grenzen. Von diesen günstigen Bedingungen
profitierte insbesondere der Winterweizen mit deutlichen Anbauausweitungen. Die
Anbaufläche des überwiegend als Brotgetreide angebauten Winterweizens, der als
anbaustärkste Frucht auf über einem Viertel der Ackerbaufläche des Landes steht,
nahm im Vorjahresvergleich um 28.100 ha zu (14,7 Prozent). Die Anbaufläche der
überwiegend für Futterverwendung vorgesehenen Wintergerste wurde dagegen bei
weiter rückläufigen Tierbeständen um 2.000 ha eingeschränkt (-2 Prozent). Der
Anbau von Sommergerste, die vor allem als Braugerste verwendet wird, erreichte
nach dem Höhenflug des Vorjahres mit einem Rückgang um 5.200 ha (-5,2 Prozent)
wieder Normalniveau. Ähnlich verhält es sich beim Körnermais. Hier ging die
Anbaufläche um 3.400 ha zurück (-4,7 Prozent).

Deutliche Einschränkungen verzeichnete auch die Ölfrucht Winterraps, deren
Anbaufläche nicht zuletzt aufgrund der Trockenheit zur Aussaat um 2.700 ha (-4,2
Prozent) auf 62.400 ha zurückging. Winterraps wird damit auf beinahe 8 Prozent
der Ackerfläche angebaut. Eine erhebliche Ausweitung um 9.800 ha (9,5 Prozent)
ist hingegen beim Anbau von Futterpflanzen – insbesondere von Silomais – zu
beobachten, die überwiegend eine Reaktion der viehhaltenden Betriebe auf die
Futterverknappung aufgrund der Hitze- und Trockenperiode des Jahrhundertsommers
2003 sein dürfte. Futterpflanzen stehen damit auf 113.900 ha oder auf fast 14
Prozent der Ackerfläche. Der beachtliche Rückgang der Brachfläche um 11.200 ha
(-21,1 Prozent) auf 41.800 ha dürfte eine direkte Auswirkung der Reduzierung der
Flächenstilllegungsquote von 10 auf 5 Prozent sein. Allerdings lag der Zeitpunkt
der Quotenabsenkung für die Winteraussaat zu spät, sodass die Landwirte die frei
gewordenen Flächen vor dem Hintergrund der Futterknappheit vor allem für den
vorübergehenden Anbau von Futterpflanzen verwendet haben dürften.

Links zum Thema Agrarbericht und Statistik,
Links zum Bundesland Baden-Württemberg.

 


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