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@grar.de Aktuell - 15.07.2004

Niedersachsen: Spargelanbau stetig ausgeweitet


Hannover (agrar.de) - In Niedersachsen stieg die Anbaufläche für Spargel seit
1980 kontinuierlich von 1.215 Hektar auf 3.551 ha in 2003. Wie das
Niedersächsische Landesamt für Statistik mitteilt, befinden sich damit
24 Prozent der deutschen Spargelflächen in Niedersachsen. Die Struktur des
Spargelanbaues verschob sich in Richtung weniger Betriebe und größere Flächen.

Während 1988 noch 2.790 Betriebe auf 1.858 Hektar Spargel anbauten (0,67 ha pro
Betrieb), waren es 2000 nur noch 947 Betriebe, die auf 3.840 ha Spargel (4,05 ha
pro Betrieb) anbauten. Die Bedeutung der Kleinanbauer, die mit sehr viel
Handarbeit produzieren, nimmt ab. Die Bedeutung der Großanbauer, mit direktem
Zugang in die Regale der Lebensmittelketten, nimmt zu.

Insgesamt wird die Spargelvermarktung zunehmend schwieriger, der
Verdrängungswettbewerb zwischen den Betrieben und den Regionen nimmt zu. Hier
wirkt sich auch die Krise der Gastronomie aus. Trotz und zum Teil auch wegen der
Preissteigerungen nach der Euroeinführung hatte die Gastronomie im Mai 2004
gegenüber 2000 rund 15 Prozent weniger Umsatz. Die geselligen Spargelessen
während der Erntesaison bis zum 24. Juni werden leider seltener.

Die Spargelernte 2004 war von den kühlen Temperaturen im Mai bestimmt. Die nur
knapp durchschnittlichen Erträge (vorläufig 38 dt/ha gegenüber 46 dt/ha im guten
Spargeljahr 1991) hielten das Anbot und die Nachfrage lange in einem
Gleichgewicht. Die Spargelsaison startete 2004 Ende April mit einem
Zusammenbruch der Preise. Der Monat April hatte dieses Jahr mehr Sonnenstunden
als der Mai oder der Juni. Das schnell auf dem Markt drängende große
Spargelangebot an den schönen Tagen zum Monatswechsel April/Mai brachte einen
'verkehrten' Preisverlauf während der Saison. Die zum Saisonanfang gefallenen
Preise erholten sich dann während des kühlen Mais bei einer recht zögerlichen
Ernte. Die wenigen schönen Tage nach Pfingsten im Juni ließen die Erntemengen
wieder steigen und lieferten zum Saisonschluss nochmals ein günstiges Angebot
des beliebten Gemüses.

Die unterdurchschnittlichen Erträge sind hauptsächlich durch den kühlen und
relativ trockenen Mai begründet. Bestände, die während des Trockensommers 2003
nicht beregnet werden konnten, hatten weniger Reservestoffe einlagert und
erschöpften sich 2004 schneller als Bestände, die 2003 mit mehr Wasser versorgt
wurden. Da sich nur für größere Betriebe eine Beregnungsanlage auf den leichten
Spargelböden lohnt, wird dies den Strukturwandel weiter fördern.

Links zum Thema Agrarbericht und Statistik,
Links zum Bundesland Niedersachsen.

 


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