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@grar.de Aktuell - 09.07.2004

Baden-Württemberg: Preise für landw. Grundstücke bei 19.100 Euro

Höchste Grundstückspreise mit über 30.000 Euro je Hektar nach wie vor in den Verdichtungsräumen


Stuttgart (agrar.de) - Für landwirtschaftliche Grundstücke (ohne Gebäude und
ohne Inventar) in Baden-Württemberg wurde nach Feststellung des
Statistischen Landesamts im Jahr 2003 ein durchschnittlicher Kaufpreis
von knapp 19.100 Euro je Hektar Fläche der landwirtschaftlichen Nutzung (FdlN)
entrichtet. Hierbei ist zu beachten, dass sich diese Flächendefinition nicht mit
der in der Agrarstatistik üblichen 'landwirtschaftlich genutzten Fläche' deckt.
Die FdlN umfasst im wesentlichen Acker- und Grünlandflächen, nicht jedoch
Rebland und Flächen der gärtnerischen Nutzung.

Gegenüber dem Vorjahr (18.800 Euro je ha FdlN) sind die landwirtschaftlichen
Bodenpreise leicht gestiegen und liegen damit weiterhin auf dem seit 1993 zu
beobachtenden Niveau von etwa 18.500 Euro bis knapp 20.000 Euro je ha FdlN. Ende
der 80er/Anfang der 90er Jahre hatten die Preise noch um rund 2.000 Euro/ha
höher gelegen. Insgesamt wurden in 2003 die Preise von 4.705 Kauffällen
ermittelt; dabei wechselten landwirtschaftliche Grundstücke mit einer
Gesamtfläche von 4.402 ha FdlN die Besitzer.

Vor allem in den Stadt- und Landkreisen der Verdichtungsräume, häufig Gebiete
mit besseren natürlichen Ertragsbedingungen, wurden die höchsten
Grundstückspreise erzielt. Unter den Landkreisen führen Böblingen, Esslingen und
Ludwigsburg mit durchschnittlichen Bodenpreisen von 31.100 bis 40.300 Euro/ha
FdlN die Preisskala an. Grundstückspreise von zum Teil deutlich über 60.000
Euro/ha FdlN, wie sie in den Stadtkreisen Heidelberg, Ulm, Heilbronn, Mannheim,
Pforzheim und der Landeshauptstadt Stuttgart beobachtet wurden, sprechen dafür,
dass das Preisniveau hier stark von den örtlichen Baulandpreisen beeinflusst
sein dürfte. Am unteren Ende der Preisskala lagen die eher ländlichen Gebiete
mit meist unterdurchschnittlichen Bodenqualitäten (Schwarzwald, Schwäbische Alb,
Odenwald), wie die Landkreise Tuttlingen, Freudenstadt, Waldshut, Sigmaringen,
Zollernalbkreis und Schwarzwald-Baar-Kreis mit Grundstückspreisen von knapp
8.200 bis 10.750 Euro/ha FdlN.

Neben der regionalen Lage wurden die Kaufpreise wesentlich von der
Bodenqualität, also der natürlichen Ertragsfähigkeit bestimmt. Für
geringwertigere Böden mit Ertragsmesszahlen (EMZ) unter 20 (auf einer Skala von
1 bis 100) wurden durchschnittlich 10.000 Euro/ha FdlN, bei etwas besseren Böden
mit Ertragsmesszahlen zwischen 40 und 50 bereits 16.250 Euro/ha FdlN entrichtet.
Für gute bis sehr gute Böden (EMZ > 70) ergaben sich für die veräußerten Flächen
mit 33:900 Euro/ha FdlN auch die höchsten Preise. Für größere Grundstücke ab 30
Ar FdlN sind darüber hinaus Aussagen zu weiteren kaufpreisbestimmenden Faktoren
möglich. So wurde für Ackerland mit 19:150 Euro/ha FdlN im Landesdurchschnitt
ein deutlich höherer durchschnittlicher Kaufpreis entrichtet als für Grünland
(14:400 Euro/ha FdlN).

Weiter zeigt sich eine deutliche Preisdifferenzierung nach den jeweiligen
Erwerbern der Grundstücke: Nichtlandwirtschaftliche Käufer bezahlten wesentlich
höhere durchschnittliche Grundstückspreise als Haupt- bzw.
Nebenerwerbslandwirte. Die Preisspanne bewegte sich bei Ackerland von rund
16:400 Euro/ha FdlN beim Kauf durch Nebenerwerbslandwirte über 18.200 Euro/ha
FdlN bei Haupterwerbslandwirten bis auf 24.600 Euro/ha FdlN bei Nichtlandwirten.
Bei Grünland entsprechend von 13.500 Euro/ha FdlN über 13.600 Euro/ha FdlN bis
auf 16:500 Euro/ha FdlN. Die von Nichtlandwirten bezahlten relativ hohen Preise
hängen NACH Einschätzung des Staistikamts möglicherweise damit zusammen, dass
hier längerfristig doch mit Umwandlungen der landwirtschaftlichen Flächen in
andere Nutzungsarten gerechnet wird.

Links zum Thema Agrarbericht und Statistik,
Links zum Bundesland Baden-Württemberg.

 


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