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@grar.de Aktuell - 21.06.2004

Bauern organisieren gentechnikfreie Futtermittel

Bundesweite Liste mit Anbietern erstellt


Berlin/Hamm (agrar.de) - Endlich reagiert der Futtermittelhandel auf die
Nachfrage von Bäuerinnen und Bauern nach 'gentechnikfreien' bzw. nicht als
gentechnisch verändert gekennzeichneten Futtermitteln. Eine erste
Zusammenstellungen von Firmen, die sowohl einzelne ungekennzeichnete
Futtermittel als auch Mischungen für Rinder, Schweine und Geflügel anbieten,
präsentiert heute das Netzwerk gentechnikfreie Landwirtschaft.

'Keine Kuh gibt mehr Milch, nur weil sie insektenresistenten Mais frisst, keine
Schwein nimmt durch gentechnisch verändertes Soja schneller zu', erläutert Mute
Schimpf vom Netzwerk gentechnikfreie Landwirtschaft. 'Bauern kaufen das Gen-Soja
nur, weil ihnen häufig keine andere Wahl bleibt, denn viele Futtermittelhändler
bieten entweder gar keine ungekennzeichneten 'gentechnikfreien' Futtermittel
oder nur mit deutlichem Aufpreis an.' Vor Einführung der Kennzeichnungspflicht
für Futtermittel lehnten in einer Umfrage des Wickert-Instituts über 70 Prozent
der Landwirte mit Tierhaltung genmanipulierte Futtermittel ab.

Der Grund für die höheren Kosten von Futtermitteln ohne Gentechnik liege darin,
dass ausgerechnet die Marktbeteiligten, die auf Gentechnik verzichten wollen,
alleine die Folgekosten der Agro-Gentechnik zu tragen hätten: 'Alle Kosten der
getrennten Erfassung, Verarbeitung und des getrennten Transport sowie alle
Untersuchungen auf gentechnische Verunreinigung zahlen ausgerechnet jene Bauern,
die genmanipulierte Pflanzen nicht wollen und nicht nutzen. Die Saatgutfirmen,
die die genmanipulierten Pflanzen in Europa einführen wollen, zahlen für die
Kosten der Trennung hingegen keinen Cent', erklärt das Netzwerk.

Um die Wahlfreiheit beim Kauf von Futtermitteln für Bauern zu verbessern, haben
nun die Aktiven im Netzwerk gentechnikfreie Landwirtschaft bei
Futtermittelwerken nachgefragt, was sie anbieten. Das Ergebnis zeigt, dass es
entgegen der oft geäußerten Behauptung, es gebe zu gentechnisch verändertem
Futter kein Alternative mehr, sehr wohl möglich sei, weiterhin auf gentechnisch
veränderte Futtermittel zu verzichten. Die Liste des Netzwerkes führt 35
Anbieter aus dem ganzen Bundesgebiet auf, die entsprechende Futtermittel im
Angebot haben.

Präsentiert wird die Liste der Lieferanten von 'gentechnikfreien' bzw. nicht als
gentechnisch deklarierten Futtermitteln auf der Tagung des AgrarBündnisses
'Gentechnikfreie Regionen und Koexistenz' vom 22. bis zum 23. Juni in Berlin.

Das 'Netzwerk gentechnikfreie Landwirtschaft' wird von der Arbeitsgemeinschaft
bäuerliche Landwirtschaft (AbL) und vom Verein zur Förderung einer
nachhaltigen Landwirtschaft getragen.

Links zum Thema Biotechnologie,
Links zum Thema Verbände.

 


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