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@grar.de Aktuell - 21.06.2004

NABU warnt vor Aufweichung des Hochwasserschutzgesetzes


Bonn/Berlin (agrar.de) - Anlässlich der heute stattfindenden Anhörung zum neuen
Hochwasserschutzgesetz hat der Naturschutzbund NABU mit großem
Nachdruck vor einer Aufweichung der Regelungen zum vorbeugenden Hochwasserschutz
gewarnt. 'Oberstes Ziel muss es bleiben, mit den neuen Gesetzesregelungen
zukünftig einen besseren Schutz der Menschen und der Umwelt zu erreichen', sagte
NABU-Präsident Olaf Tschimpke. Je länger die verheerenden Hochwasserereignisse
zurücklägen, umso energischer versuchten Agrarlobby und Kommunen die dringend
notwendigen Verbesserungen zu verhindern, kritisierte der NABU.

Die angestrebte Einschränkung der Ackernutzung in Flussauen müsse als
elementarer Punkt zur Verbesserung der Gewässergüte und zur Sicherung sensibler
Auenlebensräume im Gesetz erhalten bleiben.

'Äcker haben in den Überschwemmungsgebieten unserer Flüsse nichts zu suchen', so
Tschimpke. Durch die Überflutungen würden Chemikalien und Düngemittel aus diesen
intensiv genutzten Landwirtschaftsflächen herausgelöst, was zu immensen
Belastungen der Gewässer führe. 'Die diffusen Einträge an Düngestoffen und die
daraus resultierenden Überdüngungen von Flüssen und Meeren stellen heutzutage
das größte Problem des Gewässerschutzes dar', so der NABU-Präsident. Die
millionenschweren Investitionen in Klärwerke und aufwändigen
Abwasserbehandlungen der letzten Jahrzehnte würden zunichte gemacht, wenn dieses
Problem nicht gelöst würde. 'Es reicht keinesfalls aus, etwa nur für die
Abflussbereiche der Überschwemmungsgebiete eine Ackerverbot zu verhängen', so
Tschimpke.

Außerdem forderte der NABU, unbedingt am absoluten Verzicht auf
Baugebiets-Ausweisungen in Überschwemmungsbereichen festzuhalten. 'Das Gesetz
darf nicht auf Druck bauwütiger Kommunen und zu Lasten der Menschen geschwächt
werden' betonte Tschimpke. Wer seinen Bürgern erlaube, in Überflutungsgebieten
zu bauen, nehme billigend in Kauf, dass Menschen gefährdet würden und bei
Überschwemmungen beträchtlicher wirtschaftlicher Schaden entstehe.

'Hochwasserereignisse sind natürliche Prozesse einer lebendigen Natur, mit denen
wir Menschen anders umgehen müssen und die wir auch in unseren Köpfen wieder
zulassen sollten', sagte Tschimpke.

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