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@grar.de Aktuell - 14.06.2004

AbL: Über Milchpreise verhandeln statt lamentieren

Verband schlägt konkrete Preisverhandlungen für Milch vor - DBV besonders gefordert


Berlin (agrar.de) - Die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft
(AbL) will die passive Rolle der Bauern und Bäuerinnen bei der
Preisfestsetzung der Molkereien beenden: 'Wir wollen, dass der Milchpreis, den
die Molkereien an die Bauern auszahlen, nicht in den Vorstandsetagen der
Molkereien, sondern am Verhandlungstisch mit den Bauern und Bäuerinnen direkt
festgesetzt wird. Wir brauchen direkte Preisverhandlungen', fordert der
AbL-Vorsitzende Friedrich Wilhelm Graefe zu Baringdorf.

Den Deutschen Bauernverband (DBV) fordert die AbL auf, zusammen mit der
AbL und anderen Verbänden eine Verhandlungsdelegation zu bilden, die den Auftrag
bekommt, mit den Molkereien einen Mindest-Erzeugerpreis für Milch auszuhandeln,
der die Kosten einer nachhaltigen Erzeugung deckt. 'Der Deutsche Bauernverband
sollte aufhören, alle möglichen Stellen für die katastrophalen Milchpreise
verantwortlich zu machen, sondern sich seiner eigenen Verantwortung bewusst
werden und selbst aktiv in Preisverhandlungen begeben', so Maria Heubuch,
Bundesvorsitzende der AbL und Milchbäuerin aus dem Allgäu. Die vielen guten
Aktionen von Tausenden von Milchbauern und -bäuerinnen, die der DBV zumeist mit
initiiert oder unterstützt habe, müssten nun in den nächsten Schritt münden, so
die AbL-Vorsitzende Heubuch.

'Im DBV ist immer noch der Großteil der Milchbauern Mitglied. Warum nimmt
DBV-Präsident Sonnleitner dieses Mandat nicht Ernst und setzt sich mit den
Molkereien direkt an den Tisch?', fragt Graefe zu Baringdorf. Angesichts der
Tatsache, dass die größten Molkereien genossenschaftlich organisiert seien und
der DBV eng mit dem Genossenschaftsverband zusammenarbeite, sollte es dem DBV
gelingen, das Instrument regelmäßiger Preisrunden durchzusetzen, schreibt die
AbL.

Nach Informationen der AbL verbessere sich die Lage auf den Märkten für
Milchprodukte von Monat zu Monat, doch hätten die allermeisten Molkereien das
noch nicht in eine Trendwende für die Milchpreise der Bauern umgesetzt.

Die aktuellen Daten über die Milchanlieferungen, die Nachfrage sowie die
Entwicklung der Lagerbestände in der EU als auch weltweit zeigten nach Angaben
der AbL aber durchweg in eine positive Richtung. 'Die Verwertungsmöglichkeiten
der Molkereien für die angelieferte Milch steigen. Das muss sich endlich auch im
Milchpreis niederschlagen', stellt die AbL-Vorsitzende Heubuch fest.

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