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@grar.de Aktuell - 08.06.2004

Neue Güllepolitik kostet holländische Landwirte Millionen


Damme (agrar.de) - Ab dem Jahr 2006 werden in den Niederlanden schärfere
Vorschriften für die Gülleentsorgung gelten, berichtet die
Interessengemeinschaft der Schweinehalter Nord-Westdeutschland (ISN).

Das Nährstoffbuchführungssystem (MINAS) mit seinen Verlustnormen wird
aufgegeben; stattdessen werden Gebrauchsnormen für die Ausbringung von
Stickstoff und Phosphat eingeführt. Das hat die holländische Regierung
beschlossen. Mit dem Systemwechsel folgt Landwirtschaftsminister Dr. Cees
Veerman einem Urteil des Europäischen Gerichtshofs (EuGH) vom Oktober 2003:
Darin hatte der EuGH festgestellt, dass das MINAS-Konzept den Anforderungen der
EU-Nitratrichtlinie nicht genügt.

Das neue Düngemittelgesetz soll drei Gebrauchsnormen vorgeben, und zwar erstens
für Stickstoff aus Wirtschaftsdünger, zweitens für die gesamte Stickstoffmenge
einschließlich Kunstdünger und drittens für die gesamte Phosphatmenge.
Berechnungen des Landbauökonomischen Instituts (LEI) beziffern den
Einkommensverlust der niederländischen Landwirtschaft durch höhere
Gülleabsatzkosten auf insgesamt 160 Mio Euro jährlich. In intensiven
Viehhaltungsbetrieben werden die Kosten ab 2006 gegenüber dem laufenden Jahr im
Durchschnitt um 15.000 Euro steigen, in Milchviehbetrieben um 1.500 Euro. Die
Agrarökonomen prognostizieren, dass 12 Prozent der Schweine- und 17 Prozent der
Geflügelbetriebe aussteigen werden. Da die Produktionskapazitäten der
ausscheidenden Betriebe teilweise von anderen übernommen werden, dürften die
Schweinehaltung insgesamt um 5 Prozent und die Geflügelhaltung um etwa 12
Prozent eingeschränkt werden. Die nationale Milchquote wird laut Dr. Veerman
weiterhin ausgeschöpft werden. Er räumte ein, dass die Tierhaltung erhebliche
zusätzliche Lasten verkraften müsse. Für Ausgleichszahlungen sei im
Staatshaushalt aber kein Geld vorhanden.

Links zum Thema Düngung.

 


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