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@grar.de Aktuell - 07.06.2004

Greenpeace testet Mais auf Gentechnik


Hamburg/Magdeburg (agrar.de) - Maisproben aus ganz Deutschland will die
Umweltorganisation Greenpeace in den nächsten vier Wochen auf
Gentechnik untersuchen. Die Proben sollen Hinweise auf die geheim gehaltenen
Gen-Mais-Felder geben. Die ersten öffentlichen und kostenlosen Schnelltests
führt Greenpeace heute in Magdeburg durch. Als Probe genügt ein Maisblatt.
Landwirte und Imker, die eine Verunreinigung von Ernte oder Honig durch
benachbarte Gen-Mais-Felder befürchten, erhalten so schnelle Unterstützung.
Kennen sie die genauen Standorte der Gen-Pflanzen, können sie sich gegen
Pollenflug und ungewollte Vermischung von Ernten wehren. Greenpeace wendet sich
mit dieser Aktion gegen die fortgesetzte Geheimhaltung der Anbauflächen mit
Gen-Mais.

'Die staatliche Geheimniskrämerei muss beendet werden', erklärt Henning
Strodthoff, Gentechnikexperte von Greenpeace. 'Wir brauchen Transparenz für
Bauern, Imker und Verbraucher, um die gentechnikfreie Landwirtschaft zu
schützen.' Die Maisproben können im Magdeburger Greenpeace-Büro abgegeben oder
eingeschickt werden. Greenpeace will die Überwachungsbehörden der Länder und des
Bundes sowie die Öffentlichkeit über entdeckte Gen-Mais-Felder informieren.

Die Landesregierung Sachsen-Anhalts verweigert weiterhin eine Offenlegung der
Gen-Maisflächen und verstößt nach Argumentation von Greenpeace damit gegen die
Europäische Freisetzungsrichtlinie 2001/18, die ein öffentliches Register für
die Standorte der Gen-Pflanzen vorschreibt. Auch die Informationspolitik des
Projektträgers Innoplanta schaffe keine Transparenz. 'Der Verband hat zwar eine
Hotline für Landwirte eingerichtet, informiert aber willkürlich und völlig
unzureichend.
Das kann eine behördliche Auskunft nicht ersetzen', so Strodthoff. Greenpeace
hatte bereits mit einer offiziellen Anfrage bei der Landesregierung
Sachsen-Anhalts erste juristische Schritte gegen die Geheimhaltung der Flächen
eingeleitet.

Links zum Thema Verbände.

 


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