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@grar.de Aktuell - 01.06.2004

Sonnleitner: Fairer Handel statt Freihandel hilft allen

DBV zum heutigen Weltbauerntag der Vereinten Nationen


Berlin (agrar.de) - Zum heutigen Weltbauerntag der Vereinten Nationen rief der
Deutsche Bauernverband (DBV) dazu auf, die Landwirtschaft und die sie
tragenden Bauernfamilien weltweit zu stärken. Die Leistungen der Bauern reichten
von der Erzeugung von hochwertigen Nahrungsmitteln und der Bereitstellung
nachwachsender Rohstoffe bis hin zur Produktion erneuerbarer Energien und dem
Aufbau und nachhaltigen Erhalt von Kulturlandschaften und Naturschutz. Die
Leistungsfähigkeit einer von bäuerlichen Familien getragenen Landwirtschaft
komme trotz unterschiedlicher klimatischer, wirtschaftlicher und politischer
Rahmenbedingungen nur dann voll zum Tragen, wenn ein Wirtschaften auf Eigentum
und in Frieden und unternehmerischer Freiheit ohne ideologisches oder
handelspolitisches Diktat gewährleistet werde.

'Landwirtschaft in einer globalen Welt ist für die Verbraucher und die jeweilige
Volkswirtschaft nur dann ein Gewinn, wenn die Agrarmärkte von einem fairen
Handel bestimmt sind', erklärte DBV-Präsident Gerd Sonnleitner. Trotz einer
zunehmenden Liberalisierung des Handels müsse erlaubt sein, dass regionale
Besonderheiten und Verbraucherwünsche bei der Nahrungsmittelproduktion und der
Kulturlandschaftspflege erhalten blieben, ohne dass dies Verstöße gegen die
Regeln der WTO darstellten. Auf den Agrarmärkten, wo total freier Handel
herrsche wie auf dem Kaffee-, Kakao- oder Bananenmarkt würden Bauern als
Landlose leben und die Armut mit großen Teilen der Bevölkerung teilen. Es dürfte
nicht wenigen multinationalen Unternehmen die Kontrolle über die wichtigen
Agrarmärkte überlassen werden. Von den 800 Millionen Hungernden auf der Welt
seien über 80 Prozent Bauern, was verdeutliche, dass die politischen und
gesellschaftlichen Verhältnisse in den jeweiligen Ländern nicht stimmten.

'Faire trade' sollte deshalb zur Maxime bei den laufenden Verhandlungen der
Welthandelsorganisation (WTO) und der Mercosur-Staaten werden, forderte
Sonnleitner. Weltweit biete die Land- und Ernährungswirtschaft nach wie vor den
meisten Menschen Arbeitsplatz und Einkommen. Allein am Industrie- und
Dienstleistungsstandort Deutschland seien 11 Prozent aller Erwerbstätigen in
dieser mittelständischen Wirtschaftsbranche tätig.

Auch in den entwickelten Ländern kämpften die Bauern um den Anschluss an das
Einkommensniveau ihrer Gesellschaft und um ein Auskommen für ihre Familien.
Starker Preisdruck bei ihren Produkten, verschärft durch global operierende
Handelsketten und hohe aufwändige Anforderungen bei Umwelt- und Tierschutz sowie
der Lebensmittelsicherheit, beschleunigten den Strukturwandel, betonte
Sonnleitner.

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