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@grar.de Aktuell - 30.04.2004

NRW: BUND stellt Gentechnik-Flächen ins Internet


Düsseldorf (agrar.de) - 'Das Versteckspiel über die Lage von Freisetzungsflächen
mit gentechnisch manipulierten Pflanzen hat ab sofort ein Ende! Wo sich Politik
und Agro-Industrie nicht trauen, springen wir nun mit unserem neuen Info-System
ein', so der NRW-Landesverband des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland
(BUND). Über ein neues Informationssystem auf den
Internetseiten des Verbandes können sich alle Interessierten über die genaue
Lage von Flächen informieren, auf denen in NRW Gentech-Anbau erfolgt bzw. für
die eine entsprechende Anbaugenehmigung vorliegt. 'Wir möchten hiermit die
kritische Debatte über die Agro-Gentechnik weiter beleben. Es geht nicht an,
dass der Bevölkerung, die ebenso wie der BUND mehrheitlich Gentechnik in der
Landwirtschaft ablehnt, derart wichtige Informationen vorenthalten werden', so
Klaus Brunsmeier, Landesvorsitzender des BUND.

Der BUND hat daher die bisher insgesamt 24 Flächen in NRW ins Internet gestellt,
auf denen das Berliner Robert-Koch-Institut schon vor Jahren die Ausbringung von
gentechnisch verändertem Mais und Raps sowie von Rüben und Kartoffeln genehmigt
hat und auf denen noch heute Gentech-Anbau zulässig ist. Ausgehend von einer
Übersichtskarte von NRW kann die genaue Lage mit wenigen Mausklicks bis hin zum
Flurstück eingesehen werden. Hinzu kommen Informationen über die Art der Pflanze
und der Genmanipulation.

Besondere Bedeutung erhält das Info-System durch das geplante Gentechnik-Gesetz:
"Erstmals wird es in Kürze rechtlich zulässig sein, auch hierzulande großflächig
genmanipuliertes Saat- und Pflanzgut in der Landwirtschaft auszubringen. Damit
ist eine schleichende Kontamination auch von solchen Äckern, Gärten und anderer
Flächen zu befürchten, die bewusst gentechnikfrei bewirtschaftet werden" so Ralf
Bilke, Agarreferent des BUND.

Der Gesetzesentwurf der Bundesregierung sieht vor, ausschließlich diejenigen
exakt zu informieren, die auf besonderen Antrag hin glaubhaft ein berechtigtes
Interesse geltend machen können. 'Dies ist eine Entmündigung der Bürger, die wir
nicht hinnehmen. Wir werden daher künftig alle uns bekannt werdenden
Gentechnik-Flächen in die Homepage einstellen', so Bilke weiter. Abgesehen von
der grundsätzlichen Ablehnung der Agro-Gentechnik appelliert der BUND daher an
die Landesregierung, sich im Bundesrat für ein jedermann zugängliches,
unkompliziertes und kostenloses Anbaukataster einzusetzen.

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