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@grar.de Aktuell - 28.04.2004

SPD zu Gentechnik im Saatgut: Was drin ist, muss auch drauf stehen


Berlin (agrar.de) - Zur Debatte über die Kennzeichnung von Saatgut, das
gentechnisch veränderte Bestandteile enthält, erklären der stellvertretende
Faktionsvorsitzende, Michael Müller, und der Sprecher der Arbeitsgruppe
Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft, Matthias Weisheit:

'Die SPD-Bundestagsfraktion setzt konsequent ihre im letzten Jahr beschlossene
Verbraucherstrategie um. Die Verbraucherinnen und Verbraucher müssen
Wahlfreiheit haben. So muss sichergestellt sein, dass sie wählen können, ob sie
gentechnikfreie oder gentechnisch veränderte Lebensmittel verzehren. Dazu müssen
sie zuerst einmal wissen, was in den Lebensmitteln drin ist.

Wir wollen den Bestand einer gentechnikfreien Landwirtschaft und
Lebensmittelproduktion sichern, ohne die Möglichkeit eines vernünftigen
technischen Fortschritts zu gefährden. Das fordern sowohl die Verbraucher als
auch die Landwirte. Reines, gentechnikfreies Saatgut ist dafür die eine wichtige
Voraussetzung, denn das Saatgut ist das erste Glied in der Produktionskette.

Die EU-Kommission wird demnächst erneut einen Vorschlag für eine Richtlinie zur
Saatgutkennzeichnung vorlegen, in dem Schwellenwerte dafür vorgesehen sind, ab
welchem Anteil von gentechnischen Verunreinigungen dieses Saatgut als GVO
(gentechnisch veränderte Organismen)-haltig gekennzeichnet werden muss. Einen
ersten Vorschlag mit Schwellenwerten von 0,3 Prozent, 0,5 Prozent und 0,7
Prozent hatte die EU-Kommission zunächst zurückgezogen. Bei diesen hohen
Schwellenwerten übergeht die EU-Kommission die Interessen der Verbraucher und
der Landwirte!

Wir wollen, dass gentechnisch bearbeitetes Saatgut immer gekennzeichnet werden
muss, wenn gentechnisch veränderte Organismen nachweisbar sind. Das hat auch die
Kommission für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft beim
SPD-Parteivorstand einstimmig beschlossen.

Deshalb bringen wir unseren Antrag 'Wahlfreiheit für die Landwirte durch
Reinheit des Saatgutes sicherstellen' in den Bundestag ein, mit dem wir die
Bundesregierung auffordern, sich auf EU-Ebene für an der Nachweisgrenze
orientierte Schwellenwerte einzusetzen.

Es geht nicht um das Für oder Wider der Gentechnik. Es geht um Information und
Wahlfreiheit: Es muss draufstehen, was drin ist. Schließlich müssen die Bauern
wissen, was in ihrem Saatgut ist, nur dann können sie sich bewusst entscheiden.'

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