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@grar.de Aktuell - 28.04.2004

NABU begrüßt Zuständigkeit des BfN für Agro-Gentechnik


Bonn/Berlin (agrar.de) - Der Naturschutzbund NABU hat die heute bekannt
gegebene Übertragung der Zuständigkeiten bei der 'Grünen Gentechnik' an das
Bundesamt für Naturschutz (BfN) ausdrücklich begrüßt. 'Mit diesem
Schritt ist geregelt, dass die Auswirkung gentechnisch veränderter Organismen
(GVO) auf die natürliche Umwelt von einer mit der entsprechenden Kompetenz
ausgestatteten Behörde untersucht werden', sagte NABU-Hauptgeschäftsführer Gerd
Billen. Einer fachgerechten Durchführung der von der EU vorgeschriebenen
Überwachung (Monitoring) freigesetzter transgener Pflanzen käme laut NABU eine
zentrale Bedeutung zu, da es zum aktuellen Zeitpunkt praktisch keine
grundlegenden Erkenntnisse zu den Auswirkungen auf natürliche Ökosysteme gebe.
Um ein Monitoring in der Praxis zu gewährleisten, sei es laut NABU dringend
notwendig, die EU-Richtlinie in nationales Recht umzusetzen, das dann auch die
Bundesländer verlässlich umzusetzen hätten.

'Anträge zur Freisetzung und Vermarktung von Agro-Gentechnik müssen zukünftig
noch stärker auf ihre Folgen für den Naturhaushalt überprüft werden', forderte
Billen. Die Ankündigung des BfN, bei der Beurteilung von möglichen Schäden das
Vorsorgeprinzip anzuwenden, begrüßte der NABU. Losgelöst von der Beurteilung
möglicher Schäden und Risiken forderte der NABU einen grundsätzlichen Schutz
ökologisch sensibler Gebiete vor gentechnisch veränderten Organismen.

Solange umfassende Erkenntnisse über die langfristigen Folgen freigesetzter GVO
fehlten, müsse dem Schutz von Mensch und Natur eindeutig Vorrang vor den
wirtschaftlichen Interessen Einzelner gewährt werden. 'Schließlich geht es neben
dem Schutz der biologischen Vielfalt auch darum, für die Verbraucher eine
gentechnikfreie Landwirtschaft und deren Erzeugnisse als Alternative zu
gewährleisten', so Billen. Auch die Unternehmen, die mit Anträgen zur
Vermarktung von GVO auf den Markt drängten, müssten unabhängig von der üblichen
Verträglichkeitsprüfung stärker in die Pflicht genommen werden, mehr
Informationen und Untersuchungen zu den Auswirkungen eines kommerziellen Anbaus
von GVO auf die Natur vorzulegen, sagte Billen.

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