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@grar.de Aktuell - 01.04.2004

Keppelhoff-Wiechert zur Futtermittelhygiene: Politisch nur das fordern, was auch in die Praxis umsetzbar ist


Straßburg (agrar.de) - Als zuständige EVP-ED-Berichterstatterin hat die
CDU-Europaabgeordnete Hedwig Keppelhoff-Wiechert die Bemühungen der
EU-Kommission um eine weitere Verbesserung der Lebensmitttelsicherheit in der
Europäischen Union im Grundsatz begrüßt. So hätten gerade die Skandale der
vergangenen Jahre im Futtermittelbereich wie zum Beispiel BSE, Dioxin oder
Nitrofen nicht nur einen erheblichen Vertrauensschaden bei den Verbrauchern
verursacht, sondern die europäischen Steuerzahler auch viel Geld gekostet.
'Deshalb befürworte ich, daß mit der vorgelegten Verordnung in Zukunft bei
Rückrufaktionen die Futtermittelhersteller sehr viel stringenter als zuvor zur
Kasse gebeten werden sollen', erklärte Hedwig Keppelhoff-Wiechert in Straßburg.

Andererseits müsse der Begriff 'Futtermittelhersteller' sehr genau definiert
werden, wobei es unbestritten sei, daß der Primärfuttermittel produzierende
Landwirt nicht zu einer Pflichtversicherung gezwungen werden dürfe. Die
Mischfutterindustrie sei schon jetzt in der Lage, angelieferte Gerste, Roggen,
Mais etc. zu analysieren und angemessen einzustufen. Auch kleine Anbauer von
Futtermitteln zur Anlieferung oder eigenen Verarbeitung im Betrieb sollten von
der Verordnung ausgenommen werden, die allerdings dann greifen müsse, wenn
Zusatzkomponenten beigemischt werden.

Es sei jedoch nicht sinnvoll, so die westfälische CDU-Europaabgeordnete, wenn im
Sinne des 'vorbeugenden Verbraucherschutzes' Regelungen getroffen würden, die
teilweise faktisch gar nicht einhaltbar sind: 'Wir sollten deshalb politisch
nichts fordern, was an der Lebenswirklichkeit vorbeigeht. Dies betrifft
insbesondere Grenzwerte für unerwünschte Stoffe bei Vermischungen, die nicht
mehr an der tatsächlichen Gefährdung für den Verbraucher, sondern allein am
analytisch Machbaren ausgerichtet sind'. Ohne eine klare Definition von
Gefährdungen würden Finanzgarantien aber zu völlig unkalkulierbaren Kostengrößen
nicht zuletzt für die Versicherungen führen. Die EVP-Agrarpolitikerin
appellierte daher an die Produzenten, mit einer freiwilligen Versicherung zu
starten und forderte zusätzlich eine Machbarkeitsstudie über eine mögliche
Versicherungsgarantie binnen von 12 Monaten.

Links zum Thema Futtermittelwerke,
Links zum Thema Agrarpolitik.

 


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