Aktuelle Meldungen  -  Nachricht suchen  -   kostenloses Abo  -   Nachricht weiterempfehlen

 

@grar.de Aktuell - 01.04.2004

Niedersachsen: Landwirtschaftslehre zieht wieder mehr Jugendliche an

Zahl der Auszubildenden nimmt zu - Landvolk lehnt Ausbildungsplatzabgabe ab


Hannover (agrar.de) - Die Zahl der Auszubildenden im 'grünen Bereich' zeigt
wieder einen leichten Aufwärtstrend. Nach Informationen des
Landvolk´-Pressedienstes registrierten die beiden mit der
Berufsausbildung beauftragten Landwirtschaftskammern in Niedersachsen zum
Stichtag 31.12.2003 insgesamt 4.169 Auszubildende im Spektrum der
landwirtschaftlichen Berufe. Das waren fast 6,5 Prozent mehr als im Jahr zuvor.
Das Zugpferd im Berufsfeld der Agrarwirtschaft ist heute der Gärtner, 1.744
Ausbildungsverhältnisse (plus 3,1 Prozent) mit diesem Berufsziel wurden gezählt.
Die Landwirte bringen es mit 1.197 Ausbildungsverträgen auf Platz zwei. Bei
ihnen fällt jedoch die Steigerung um 9,4 Prozent ins Auge, nachdem die
Ausbildungszahl seit dem Jahr 2000 stets rückläufig war. Die weiteren Berufe im
landwirtschaftlichen Umfeld landen abgeschlagen auf den Plätzen.

Dazu zählen beispielsweise die Pferdewirte mit 240 und die Forstwirte mit 176
Ausbildungsverträgen. Den größten Zuwachs erhielten jedoch die
Ausbildungsangebote der Molkereien: Aktuell bereiten sich 110 junge Menschen
(plus 13,4 Prozent) auf den Abschluss Molkereifachmann oder Molkereifachfrau
vor. Weitere 95 wollen Milchwirtschaftlicher Laborant werden, das bedeutet ein
Plus von knapp acht Prozent. Mit nur elf Ausbildungsverhältnissen bildet der
Revierjäger das Schlusslicht in der Liste der grünen Splitterberufe, nach 41
Tierwirten, 37 Fischwirten und 30 Landwirtschaftlich-Technischen Laboranten.
Neben der regulären Ausbildung zum Landwirt haben viele Seiteneinsteiger
Interesse an diesem Beruf. Häufig bewirtschaften sie einen Betrieb im
Nebenerwerb und üben im Hauptberuf eine außerlandwirtschaftliche Tätigkeit aus.
In 2003 drückten 88 Interessenten nach Feierabend noch die Schulbank und holten
ihren Berufsabschluss zum Landwirt nach.

Auch in 2003 konnten viele Ausbildungsplätze nicht besetzt werden. Das Landvolk
schätzt, dass allein 150 Landwirte bei der Suche nach einem Auszubildenden leer
ausgingen. Da auch viele junge Landwirtschaftsmeister neu in die Ausbildung
einsteigen möchten, ist trotz Strukturwandel kein Lehrstellenmangel in diesem
Sektor absehbar. Junge Landwirte mit guten Qualifikationen haben zudem auch ohne
eigenen Betrieb eine Chance auf dem Arbeitsmarkt. Vielfach mangelt es aber an
geeigneten Bewerbern: Vielen Schülern fehlen neben einer persönlichen Reife oft
grundlegende Kenntnisse in Mathematik oder Lesekompetenz. Den Anforderungen in
der Arbeit mit elektronisch gesteuerten Fütterungsanlagen, computerunterstützten
Ern-temaschinen und hochtechnisierten Zugmaschinen sind diese Schüler nicht
gewachsen. Daher kritisiert das Landvolk auch die von der Bundesregierung
geplante Ausbildungsabgabe. Diese bestrafe gerade die Betriebe, die ausbilden
wollen, aber mangels Interesse oder mangelnder Fähigkeiten von Schulabgängern
keine Auszubildenden finden.

Links zum Thema Bildung,
Links zum Bundesland Niedersachsen.

 


zurück zur Übersicht  zum Seitenbeginn   

zur @grar.de Homepage

    
 

© Copyright 1997-2007 @grar.de, Rheine, http://www.agrar.de