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@grar.de Aktuell - 29.03.2004

Milchbauern aus NRW demonstrieren vor Aldi-Zentrale in Essen


Bonn (agrar.de) - Rund 1.000 nordrhein-westfälische Landwirte haben heute vor
der Aldi-Zentrale in Essen gegen niedrige Milchpreise und die
existenzgefährdende Preispolitik des Lebensmitteleinzelhandels demonstriert.
Dabei wurde unter anderem die Zufahrt zu der Hauptverwaltung vorübergehend
blockiert und symbolisch Milch verschüttet. Die Bauern werfen dem Handel vor, er
versuche in den aktuellen Preisverhandlungen mit den Molkereien erneut den Preis
zu drücken.

Wie der Rheinische Landwirtschafts-Verband (RLV) mitteilt, ist die
Demonstration der nordrhein-westfälischen und niedersächsischen Bauern vor der
Aldi-Zentrale Teil einer Reihe von bundesweiten Aktionen gegen niedrige
Milchpreise und Preisdumping. Bereits am Montag vergangener Woche hatten rund
400 Bauern aus Nordrhein-Westfalen vor der Zentrale der Metro in Düsseldorf
demonstriert. Weitere Aktionen gegen Preisdumping sind geplant.

Der Milchpreis sei mit rund 27 Cent pro Liter Milch bereits auf den niedrigsten
Stand seit 1977 gefallen, so der RLV. 'Bei durchschnittlichen Produktionskosten
von etwa 30 Cent können wir die Milch nicht mehr kostendeckend erzeugen',
betonte Wilhelm Neu, Vorsitzender der Kreisbauernschaft Wesel, bei der
Protestaktion vor der Aldi-Zentrale.

Die demonstrierenden Bauern forderten den Lebensmitteleinzelhandel auf, der
Milch- und Ernährungswirtschaft ein fairer Partner zu sein. Die
wertevernichtende Preisdruckpolitik müsse endlich beendet werden. 'Unser
oberstes Ziel ist es, dass Milcherzeugerpreise erreicht werden, die ein
Überleben der landwirtschaftlichen Betriebe ermöglichen und ein vernünftiges
Einkommen sichern', sagte der Präsident des Westfälisch-Lippischen
Landwirtschaftsverbandes (WLV), Franz-Josef Möllers.

Bedroht durch die sinkenden Preise sind nach Auffassung der Landwirte nicht nur
tausende Existenzen von Milcherzeugern und deren Familien. Gefährdet seien auch
viele Arbeitsplätze im ländlichen Raum. Nicht zuletzt stehe der Erhalt der
Kulturlandschaft auf dem Spiel, die von der Vielzahl und Vielfalt bäuerlicher
Betriebe geprägt sei.

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