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@grar.de Aktuell - 25.03.2004

400 Bauern fordern von Metro in Düsseldorf faire Preise

WLV: Stoppt die Wertevernichtung - Weitere Aktionen geplant


Münster/Düsseldorf (agrar.de) - Faire Preise für unsere Produkte - mit dieser
Forderung sind heute Vormittag rund 100 Milchbauern aus dem Münsterland mit 300
rheinischen Berufskollegen vor die Hauptverwaltung des Lebensmittelkonzerns
Metro AG in Düsseldorf gezogen. Der Metro, wie auch anderen
Lebensmitteldiscountern wie Aldi oder Lidl, werfen sie vor, ihre hochwertigen
Milchprodukte zu Niedrigstpreisen zu verramschen. Die Bauern sehen sich als
Leidtragende des Preiswettkampfs im Lebensmitteleinzelhandel. Bei
Produktionskosten von 30 bis 32 Cent je Liter erhalten sie derzeit gerade einmal
27 Cent, der niedrigste Stand seit 1977. Ein angemessenes Einkommen zu
erwirtschaften, ist bei diesen Preisen unmöglich. Schon im vergangenen Jahr
verdiente ein Milchviehbetrieb je Arbeitskraft nur 15.000 Euro im Jahr.

Die Vertreter der Bauern, WLV-Vizepräsident Karl-Heinz Schulze zur
Wiesch, und der Präsident des RLV, Friedhelm Decker, sehen neben der
verfehlten EU-Milchpolitik vor allem das knallharte Einkaufsverhalten von Metro,
Aldi & Co als Ursache für die Einkommenskrise der Bauern. 'Seien Sie endlich ein
fairer Partner der Milch- und Ernährungswirtschaft', betonte Decker. Schulze zur
Wiesch forderte Metro auf, sich der großen Verantwortung für das Marktgeschehen
bewusst zu sein: Tiefstpreise sind nicht fair. Und das ist auch nicht geil. Das
ist unverschämte Wertevernichtung!" Der Konzern zeigt während der Demonstration
wenig Bereitschaft zum Gespräch. Die Resolution, die die Landwirte vorbereitet
hatten, wurde von einem Pressesprecher kommentarlos entgegen genommen. Die
Aktion in Düsseldorf ist der nordrhein-westfälische Auftakt zu einer Reihe
weiterer Demonstrationen unter dem Motto 'Lebensmittel sind mehr wert'.

Mit Milchviehhaltung erwirtschaftet die Landwirtschaft in Deutschland mehr als
ein Viertel des Einkommens. Für die rund 6.500 Milchvieh haltenden Landwirte in
Westfalen-Lippe ist es die wichtigste Einkommensquelle mit einem noch höheren
Anteil. Rund 222.000 Milchkühe stehen in Ställen in Westfalen-Lippe.

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