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@grar.de Aktuell - 25.03.2004

Immer weniger für Nahrungsmittel


Bonn (agrar.de) - Der Anteil der Ausgaben für Nahrungsmittel an den gesamten
Konsumausgaben nimmt seit Jahren ab. Wie der Rheinische Landwirtschafts-Verband
(RLV) in Bonn mitteilt, gab der durchschnittliche Haushalt
(4-Personen-Arbeitnehmer-Haushalt mit mittlerem Einkommen) im Jahr 2002 nur noch
12,1 Prozent seines ausgabefähigen Einkommens für Nahrungsmittel aus. 1950 lag
dieser Anteil im früheren Bundesgebiet bei 43 Prozent, 1970 immerhin noch bei 26
Prozent.

Der Grund für den Rückgang des Anteils der Nahrungsmittelausgaben liegt nach
Ansicht des RLV einerseits in den eingetretenen Einkommenssteigerungen,
andererseits in dem vergleichsweise geringeren Anstieg der Nahrungsmittelpreise.

Wie der RLV dazu vorrechnet, hat sich für 1950 bis 2002 der
Nettostundenverdienst eines Industriearbeiters mehr als verachtzehntfacht
(18,2-fach). Da die Brotpreise nur um das 8,4-fache gestiegen seien, hätte sich
ein Industriearbeiter für seinen Stundenlohn 2002 mehr als doppelt so viel Brot
kaufen können wie noch vor 50 Jahren. Die Weizenerzeugerpreise seien dagegen um
fast ein Drittel unter dem Niveau von 1950 gefallen. Somit mache ein
Weizenerzeugerpreis um die 11 Euro je dt - wie zur Ernte 2003 - nur noch 5
Prozent des Brotpreises aus. Demgegenüber waren es 1950 entsprechend noch zwei
Drittel des Brotpreises. Wären die Weizenpreise seit 1950 genauso gestiegen wie
die Inflationsrate, dann die Erzeuger für einen dt Weizen im August 2003 rund 73
Euro je dt erlösen können. Eine ähnliche Entwicklung hätte - so der RLV - auch
bei Fleisch, Eier, Milch und Milchprodukten stattgefunden.

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