Aktuelle Meldungen  -  Nachricht suchen  -   kostenloses Abo  -   Nachricht weiterempfehlen

 

@grar.de Aktuell - 20.03.2004

BfN: Naturschutz ist Verbündeter des Hochwasserschutzes


Bonn (agrar.de) - Anlässlich des Weltwassertages am 22.03.2004, der unter dem
Motto 'Wasser und Naturkatastrophen' steht, fordert das Bundesamt für
Naturschutz (BfN) eine noch stärkere Verknüpfung von Naturschutz und
Hochwasserschutz.

Hochwasser sind heute wie auch in Zukunft unvermeidbar. Aber ihre Häufigkeit und
das Ausmaß der Schäden für den Menschen sind auch eine Folge menschlichen
Handelns. In der Vergangenheit wurde vielfach eine Flusspolitik betrieben, ohne
die ökologischen Zusammenhänge zu beachten. Der Ausbau der Flüsse erfolgte zu
einseitig nach technischen Gesichtspunkten. Immer höhere Deiche führten das
Wasser in immer beengtere Flussbetten ab. Die Begradigung und Einengung der
Flüsse für die Schifffahrt und zur Wasserkraftgewinnung haben den Wasserabfluss
verstärkt und beschleunigt. Durch den Ausbau überlagern sich die Wassermassen
der großen Flüsse und ihrer Nebenflüsse häufiger und lassen die Fluten noch
höher anschwellen. Eine oftmals verfehlte Landnutzung in den Flussauen und die
Bebauung der Überschwemmungsgebiete haben das Schadenspotenzial entlang unserer
Flüsse dramatisch ansteigen lassen.

Die Folgen hat aber nicht nur der Mensch zu tragen. Naturnahe Flüsse und
Auenwälder gehören europaweit zu den am stärksten gefährdeten Lebensräumen, für
die Deutschland im Rahmen europaweiter Abkommen eine besondere Verantwortung
trägt.

'Aus den Fehlern der Vergangenheit können wir lernen und einen vorsorgenden und
naturverträg-lichen Hochwasserschutz betreiben. Die Bundesregierung hat das
erkannt. Unsere Flüsse brauchen wieder mehr Raum, mehr natürliche
Überschwemmungsflächen, damit sich die Wassermassen dort ausbreiten können, wo
sie keinen Schaden anrichten. Die Flussauen sind hervorragend zur Aufnahme von
Hochwasser und zur natürlichen Verzögerung des Abflusses geeignet. Sie brauchen
sogar Hochwasser, um zu überleben', so Hartmut Vogtmann, Präsident des
Bundesamtes für Naturschutz.

Das Bundesamt für Naturschutz tritt seit langem aktiv für den Schutz der
Auwälder an unseren Flüssen ein und unterstützt dies durch zahlreiche Projekte.
In Kooperation mit einigen Ländern an der Elbe werden Konzepte zum Schutz und
zur Revitalisierung von Flussauen umgesetzt: Flächen werden erworben, Deiche
sollen zurückverlegt, Altarme wieder angeschlossen und Uferbefesti-gungen wieder
rückgängig gemacht werden. Die Investitionen lohnen sich im doppelten Sinne. Sie
sind ein wichtiger Beitrag zum vorsorgenden Hochwasserschutz und zum Erhalt der
biologischen Vielfalt.

Links zum Thema Wasser.

 


zurück zur Übersicht  zum Seitenbeginn   

zur @grar.de Homepage

    
 

© Copyright 1997-2007 @grar.de, Rheine, http://www.agrar.de