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@grar.de Aktuell - 18.03.2004

BÖLW: CDU/CSU müssen Verantwortung für Verbraucher und Landwirte übernehmen


Berlin (agrar.de) - 'Gerade konservativen Parteien stünde es gut an, einer
Technologie wie der Agro-Gentechnik Skepsis entgegen zu bringen und damit die
Interessen des Großteils der Verbraucher und der Landwirte zu berücksichtigen',
erklärte der Vorsitzende des Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft
(BÖLW), Dr. Felix Prinz zu Löwenstein auf dem Kongress der CDU/CSU -
Bundestagsfraktion mit dem Titel 'Grüne Gentechnik - Chance für den Standort
Deutschland', die am heutigen Mittwoch im Reichstag stattfand. Stattdessen sei
zu befürchten, dass aus parteipolitischen Gründen die Argumentation der
Gentechnik-Lobby zur Ideologie erhoben und kritiklos vertreten werde.

Da derzeit das Gentechnik-Gesetz in der parlamentarischen Abstimmung in
Bundestag und Bundesrat anstehe, müsse von den Abgeordneten von CDU und CSU
gefordert werden, Verantwortung für Verbraucher und Landwirte zu zeigen. Sie
müssten sich dafür einsetzen, dass das Gesetz wirksamen Schutz für Anbau und
Erzeugung von Lebensmitteln ohne Gentechnik biete, forderte Löwenstein. Man
könne nicht einfach verlangen, Haftung und wirtschaftliches Risiko von den
Gentechnik-Bauern wegzunehmen ohne darüber nachzudenken, wer diese denn dann zu
tragen haben würde. Sonst seien am Ende die Bauern, die ohne genmanipulierte
Pflanzen wirtschaften wollen, die Geschädigten, und Verbraucher, die kein
Genfood essen wollen, müssten die Zeche der Gentechnik-Industrie durch höhere
Lebensmittelpreise bezahlen.

Der BÖLW-Vorsitzende machte deutlich, dass sich die in den Mitgliedsverbänden
des BÖLW organisierten Öko-Bauern, Verarbeiter und Händler von Ökoprodukten
gegen jeden Versuch zur Wehr setzen würden, den Schutz vor Kontamination mit
gentechnisch veränderten Organismen (GVO) aufzuweichen. Er formulierte die
Forderungen des BÖLW, die auch im Interesse der konventionellen Bauern liegen,
die ebenfalls ohne Gentechnik wirtschaften wollen:

- Haftungsregeln, die jeglichen wirtschaftlichen Schaden abdecken, der entsteht,
wenn landwirtschaftliche Erzeugnisse aufgrund von GVO-Kontamination nicht mehr
als Öko-Produkte verkauft werden können und mit 'Enthält GVO' gekennzeichnet
werden müssen

- Meldepflichten, die eine wirkliche Transparenz darüber herstellen, wo
gentechnisch veränderte Organismen angebaut werden

- Anbauregeln für GVO-Bauern, die jeglichen Aufwand, der mit der Einführung des
Anbaus verbunden ist, eindeutig den Verursachern zuordnet und die einen
wirksamen Schutz vor Kontaminationen darstellen.

Links zum Thema Biotechnologie,
Links zum Thema Verbände.

 


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