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@grar.de Aktuell - 16.03.2004

Österreich: Landwirtschaftliche Einkommen 2003 gesunken


Wien (agrar.de9 - Das reale landwirtschaftliche Einkommen je Arbeitskraft in
Österreich nahm im Jahr 2003 um 5,5 Prozent ab; dies ergaben erste vorläufige
Berechnungen im Rahmen der Landwirtschaftlichen Gesamtrechnung der
Statistik Austria.

Der Rückgang des landwirtschaftlichen Einkommens je Arbeitskraft resultierte aus
einer Verringerung des landwirtschaftlichen Faktoreinkommens um 5,7 Prozent
(real: -6,8 Prozent), welche durch die anhaltende Abnahme des
landwirtschaftlichen Arbeitseinsatzes (-1,4 Prozent) nur teilweise kompensiert
wurde. Damit musste die Landwirtschaft wie bereits im Jahr 2002
Einkommenseinbußen hinnehmen.

Die für die Einkommensentwicklung maßgeblichen Faktoren haben sich gegenüber dem
Vorjahr (2002) wie folgt verändert:

- Reduzierung des Produktionswertes des landwirtschaftlichen Wirtschaftsbereichs
um -1,6 Prozent;
Anstieg der Vorleistungen um +1,6 Prozent;

- Leichter Anstieg der Abschreibungen um +0,7 Prozent;

- Erhöhung der nicht produktspezifischen Direktzahlungen um +1,9 Prozent. Unter
Berücksichtigung der Gütersubventionen (Flächen- und Tierprämien sowie
produktbezogenen Direktzahlungen), welche gegenüber 2002 rückläufig waren (-2,9
Prozent), blieb das Niveau der in der Landwirtschaftlichen Gesamtrechnung als
Güter- bzw. sonstige Subventionen verbuchten Förderungen in Summe praktisch
unverändert (+0,4 Prozent).

Preisbedingte Einbußen in der tierischen Erzeugung; Wert der pflanzlichen
Produktion trotz geringerer Erzeugungsmengen auf Vorjahresniveau

Maßgeblich für den Rückgang des Wertes der landwirtschaftlichen Gesamtproduktion
in Österreich (-1,6 Prozent) waren Einbußen in der tierischen Erzeugung (-4,0
Prozent). Der Produktionswert der pflanzlichen Erzeugung hingegen blieb
gegenüber dem Vorjahr praktisch unverändert (+0,1 Prozent).

Im Pflanzenbau kam es bedingt durch Hitze und Wasserknappheit zu teils
erheblichen Ernteeinbußen und Ausfällen bei den Feldfruchtkulturen in Süd- und
Ostösterreich sowie im Futterbau. Österreichweit sank das Produktionsvolumen von
Getreide um 10,5 Prozent, wobei vor allem bei Roggen (-20,2 Prozent), Weizen
(-17,0 Prozent) und Körnermais (-12,8 Prozent) starke Einbrüche zu verzeichnen
waren. Das Erzeugungsvolumen von Ölsaaten ging um 2,8 Prozent zurück. Während
bei Raps Ernteeinbußen von 40 Prozent zu verzeichnen waren, profitierten die
übrigen Ölfrüchte - bei vergleichsweise guter Ertragslage - vor allem von
Flächenzugewinnen. Geringere Erzeugungsmengen waren auch bei Zuckerrüben (-18,3
Prozent), Kartoffeln (-19,4 Prozent), Futterpflanzen (-13,1 Prozent) sowie im
Gemüsebau (-8,7 Prozent) zu verzeichnen.

Die Weinernte lag mengenmäßig unter dem Vorjahresniveau, fiel qualitativ aber
sehr gut aus. Erfreuliche Ergebnisse wurden im Obstbau erzielt, wobei der
beachtliche Anstieg des Erzeugungsvolumens (+17,1 Prozent) vorrangig auf die
außergewöhnlich gute Ernte bei Steinobst und Birnen zurückzuführen war.

Dem niedrigeren Produktionsvolumen der pflanzlichen Erzeugung (im Mittel -5,5
Prozent) stand ein Anstieg der Erzeugerpreise (+6,1 Prozent) gegenüber. So lag
der durchschnittliche Erzeugerpreis für Getreide infolge der deutlich höheren
Preise für Körnermais um 10,3 Prozent über dem Vorjahresniveau. Der Preis für
Zuckerrüben stieg um 22,2 Prozent und für Kartoffeln lagen die Preise ebenfalls
über jenem des Vorjahres. Während auch im Obstbereich gute Preise erzielt werden
konnten, kam es bei den Ölsaaten (-7,2 Prozent) sowie den Eiweißpflanzen (-1,8
Prozent) zu Preiseinbrüchen.

Damit ergaben sich deutliche wertmäßige Einbußen bei Futterpflanzen (-11,8
Prozent), Ölsaaten (-8,4 Prozent) und Frischgemüse (-8,3 Prozent). Bei Getreide
fiel der Rückgang letztlich infolge der höheren Preise relativ moderat aus (-1,0
Prozent). Bei Kartoffeln konnte infolge des starken Preisanstieges trotz der
niedrigen Erntemenge ein wertmäßiger Zuwachs (+17,7 Prozent) erzielt werden.
Infolge der beachtlichen wertmäßigen Zuwächse im Obstbau (+30,5 Prozent) blieb
der Produktionswert der pflanzlichen Erzeugung in Summe gegenüber dem Vorjahr
praktisch konstant (+0,1 Prozent).

Die tierische Produktion, welche sowohl Tiere als auch tierische Erzeugnisse
umfasst, war wertmäßig erneut rückläufig (-4,0 Prozent). Dieser Rückgang ist
primär auf preisbedingte Verluste bei Milch und Schweinen zurückzuführen.

Das Produktionsvolumen von Schweinen stieg um 1,5 Prozent, die Erzeugerpreise
waren - nach den massiven Preiseinbrüchen im Jahr 2002 (gegenüber 2001 sanken
die Preise um rd. ein Fünftel) - weiterhin rückläufig (-7,2 Prozent). Der
Produktionswert von Schweinen sank damit um 5,8 Prozent.

Bei Rindern war das Produktionsvolumen niedriger als 2002 (-2,9 Prozent), die
Preise lagen im Jahresmittel um 3,0 Prozent über dem Vorjahresniveau. Unter
Berücksichtigung der Rinderprämien fiel der Produktionswert um 1,6 Prozent.

In der Milcherzeugung gingen die Erzeugerpreise, die bereits 2002 deutlich
nachgegeben hatten, weiter zurück (-5,9 Prozent). Das Produktionsvolumen von
Milch lag unter dem Vorjahresniveau (-0,9 Prozent). Damit ergibt sich ein
wertmäßiger Rückgang für die Milcherzeugung von -6,4 Prozent.

Links zum Thema Agrarbericht und Statistik,
Links zum Land Österreich.

 


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