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@grar.de Aktuell - 11.03.2004

Gentechnikfreie Region Spreewald ab 1. April


Eberswalde/Lübben (agrar.de) - Am 1. April 2004 soll die Selbstverpflichtung in
Kraft treten, mit der landwirtschaftliche Betriebe des Spreewaldes für eine
'Gentechnikfreie Region Spreewald' eintreten.

Darauf einigten sich die Teilnehmer einer Podiumsdiskussion, zu der das
Biosphärenreservat Spreewald am Dienstag nach Lübben eingeladen hatte.
Zuvor hatten bereits zahlreiche Spreewälder Unternehmen ihre Bereitschaft
erklärt, sich an der Aktion zu beteiligen. Dazu gehören mehr als 50 ökologisch
wirtschaftende Betriebe in der Biosphärenregion, aber auch 'konventionelle'
Landwirte. Die Erklärung gilt zunächst für ein Jahr.

Die angestrebte Selbstverpflichtung sei derzeit der einzig gangbare Weg, den
Einsatz der 'Grünen Gentechnik' in der ökologisch sensiblen Spreewaldregion
auszuschließen, so die Landwirte. 'Das UNESCO-Biosphärenreservat wird gerade
wegen seiner beispielhaften Arbeit zur Erhaltung der Artenvielfalt international
geschätzt. Aber uns geht es vor allem um das Vertrauen der Verbraucher in die
Produkte der Region', erläutert Biosphärenreservatsleiter Eugen Nowak seine
Initiative. Wie Marktforschungen ergeben haben, steht die Dachmarke Spreewald
heute für Natürlichkeit und Naturbelassenheit. Drei Viertel der Verbraucher
übertragen dieses Image auf ihre Kaufentscheidung. Da große Teile der
Bevölkerung gentechnisch veränderte Produkte ablehnen, ist eine gentechnikfreie
Region Spreewald wirtschaftlich bedeutsam.

Die Selbstverpflichtung kann in der Verwaltung des Biosphärenreservates
angefordert werden (Tel.: 03542-89210) bzw. im Internet heruntergeladen werden.
Die unterschriebene Verpflichtung sollte bis Ende März an die
Biosphärenverwaltung (Schulstr. 9, 03222 Lübbenau) zurück geschickt werden.

Anfang Januar 2004 wurde in der Uckermark die bislang größte gentechnikfreie
Region ausgerufen. Mittlerweile 36 Landwirte vor allem aus dem
Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin und dem Naturpark Uckermärkische Seen
verpflichten sich, auf 17.000 Hektar landwirtschaftlicher Nutzfläche keine
gentechnisch veränderten Pflanzen anzubauen bzw. zu verfüttern. 'Wir haben die
Aufgabe, Gebiete mit europäischem Schutzstatus wie Flora-Fauna-Habitate oder
EU-Vogelschutzgebiete zu erhalten. Deshalb begrüße ich die Selbstverpflichtung
der Landwirte und hoffe auf die beispielgebende Wirkung auch in anderen
Biosphärenreservaten', sagt Axel Vogel, Direktor der brandenburgischen
Landesanstalt für Großschutzgebiete.

Links zum Thema Biotechnologie,
Links zum Thema Schutzgebiete.

 


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