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@grar.de Aktuell - 11.03.2004

Ein Bauer ernährt 140 Menschen

Kräftiger Produktionszuwachs in 50 Jahren - Gewaltiger Strukturwandel


Hannover (agrar.de) - Vor rund 50 Jahren ernährte ein deutscher Bauer zehn
Menschen, heute macht er 140 Personen satt, also 14-mal so viel. Wie das
Landvolk Niedersachsen mitteilt, beweisen diese Zahlen den gewaltigen
Produktionszuwachs der deutschen Landwirtschaft in den vergangenen fünf
Jahrzehnten.

Damals waren noch 25 Prozent der Erwerbstätigen in der Landwirtschaft tätig,
dieser Anteil ist heute auf 2,4 Prozent geschrumpft. Auch die Zahl der Betriebe
ging von 2,3 Mio. auf rund 390.000 Bauernhöfe in 2003 zurück. Dieser gravierende
Strukturwandel führte zu einer beachtlichen Produktionsverbesserung, allerdings
erkauft durch eine kräftige Ausweitung des Kapitaleinsatzes je Arbeitsplatz. In
der Landwirtschaft kostet ein Arbeitsplatz rund 250.000 Euro, dagegen sind es in
der übrigen Wirtschaft mit rund 130.000 Euro nur die Hälfte. Die hohen
Arbeitsplatzkosten sind auf den Einsatz kapitalintensiver Produktionsmittel
zurückzuführen, wie z. B. moderne Landtechnik in der Innen- und Außenwirtschaft,
aber auch Dünger- und Pflanzenschutzmittel sowie hochwertiges Saatgut.

Der technische und züchterische Fortschritt sowie der gezielte Einsatz von
Mineraldünger und Pflanzenschutz sind die Ursachen für beachtliche
Leistungssteigerungen in der pflanzlichen und tierischen Erzeugung. Die Hektar
(ha)-Erträge beim Weizen nahmen in den letzten 50 Jahren durchschnittlich von
27,3 auf rund 75 Dezitonnen (dt) pro ha zu. Bei Kartoffeln stiegen die Erträge
von 224 auf über 390 dt pro ha und bei Zuckerrüben von 345 auf 570 dt pro ha.
Die Milchleistung je Kuh konnte im gleichen Zeitraum von 2.480 auf rund 6.200 kg
gesteigert werden. Die Legeleistung der Hennen stieg von 120 Eiern in 1950 auf
rund 280 Eier im Jahr 2002.

In den Mitgliedsstaaten der Europäischen Union gehört Deutschland zu den drei
größten Agrarproduzenten. Bei der durchschnittlichen Flächenausstattung liegen
die deutschen Höfe im europäischen Vergleich dagegen nur in der Mitte. Die
größten Betriebe gibt es in Großbritannien mit einer Durchschnittsgröße von über
70 ha und die kleinsten in Griechenland mit nur vier ha. In Deutschland hat der
Durchschnittshof eine Größe von 36 ha, bei den Haupterwerbsbetreiben sind es
allerdings deutlich über 50 ha.

Links zum Thema Agrarbericht und Statistik.

 


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