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@grar.de Aktuell - 04.03.2004

Weltweiter Bäuerinnentreff: Die Landwirtin des Jahres 2003 und ihre Internetplattform


München/Thyrnau (agrar.de) - Einen ersten Preis für ihre Initiative, einen
Bäuerinnen-Treff im Internet einzurichten, erhielt die Bäuerin Therese
Fisch bei den Agrar-Computer-Tagen 2002. Die nächste Auszeichnung ließ nicht
lange auf sich warten: Die Leser des dlz-agrarmagazins wählten sie zur
Landwirtin des Jahres 2003.

Der bbv-Pressedienst fragte bei Therese Fisch, die in Thyrnau auf einem
Milchviehbetrieb in der Nähe von Passau wohnt, genauer nach:

bbv: Wie kamen Sie auf die Idee, die Internet-Plattform www.baeuerinnentreff.de
einzurichten?

Therese Fisch: Die Idee dazu hatte ich im Oktober 2001, als ich im
Erziehungsurlaub war. Als gelernte Bankkauffrau, die viel unter Menschen war,
habe ich damals die Erfahrung gemacht, dass das Bäuerinnendasein so seine Tücken
hat. In der Zeit habe ich gezielt den Austausch mit Gleichgesinnten gesucht, die
den gleichen Background haben. Mich hat interessiert, wie andere Frauen mit
ihrer Rolle als Haus- und Hofmanagerin zurechtkommen.
Die Kontaktaufnahme über das Internet lag nahe, da ich schon immer gerne mit dem
PC gearbeitet habe. Zunächst habe ich eine Mailingliste gegründet. Das Interesse
darauf war sehr groß, sodass relativ schnell die Idee für eine Homepage
entstanden ist. Fast alle der zehn "Gründungsfrauen" sind auch heute noch dabei.
Anfangs hätte ich mir nie gedacht, dass der Bäuerinnentreff im Internet so
starken Anklang findet. Aber ich freue mich natürlich darüber, da ich dadurch
neben Familie, Kinder und Betrieb einen neuen Aufgabenbereich gefunden habe, der
mir viel Spaß macht.

bbv: Für welchen Bereich sind Sie beim Bäuerinnen-Treff zuständig und wie sieht
Ihre Arbeit dafür aus?

Therese Fisch: Wir haben die Aufgaben auf zehn Bäuerinnen verteilt, jede hat
einen eigenen Aufgabenbereich. Ich bin für viele die Anlaufstelle des
Bäuerinnentreffs und kümmere mich als Administratorin im Forum.
Dort stelle ich auch neue Themen zur Diskussion. Die Themen, über die wir uns
austauschen, sind so vielfältig wie der Beruf einer Bäuerin ist. Es geht um die
Agrarpolitik, um Öffentlichkeitsarbeit der Landwirtschaft, Tiergesundheit,
Generationsprobleme, Familie, Pflanzenvoranzucht oder Qualitätsmanagement von
Milch.
Wir vereinbaren Bäuerinnentreffen und tauschen Rezepte und viele Tipps aus.
Neuerdings gibt es auch ein Schwarzes Brett, eine Art Marktplatz für Angebot und
Nachfrage, wo Bäuerinnen beispielsweise Bücher anbieten oder nachfragen können,
aber auch landwirtschaftliche Gebrauchsgegenstände wie Melkeimer,
Kälbertränkeautomaten oder auch Ausbildungsplätze für Praktikanten vermittelt
werden. Täglich bin ich ungefähr bis zu zwei Stunden für den Bäuerinnentreff
tätig.

bbv: Welche Ideen haben Sie noch für den Bäuerinnen-Treff?

Therese Fisch: Wir haben uns zu einer Vereinsgründung entschlossen, um unserem
Netzwerk auch einen rechtlichen Rahmen zu geben.´

Schön fände ich, wenn das Forum noch internationaler werden würde, und auch
Bäuerinnen aus den neuen EU-Ländern dazukommen würden. Bisher haben wir schon
viele Teilnehmerinnen aus der Schweiz, aus Österreich, einige aus Kanada, sogar
eine Bäuerin aus Namibia, die dorthin ausgewandert ist und eine Farm betreibt.
Auch Italien, Portugal, Frankreich, Luxemburg und Dänemark sind bereits in
unserem Treff vertreten.

Mich fasziniert es, mich mit anderen Bäuerinnen aus allen Teilen der Welt per
Mausklick austauschen zu können. Deshalb möchten wir vom Bäuerinnentreff alle
Bäuerinnen ermuntern, sich mit dem Internet auseinander zu setzen. Es bietet
faszinierende Möglichkeiten!

Links zum Thema Landfrauen.

 


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