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@grar.de Aktuell - 27.02.2004

Brandenburg: Jagdbericht 2002/2003 erschienen

Schalenwild zu reduzieren bleibt vordringliche Aufgabe


Potsdam (agrar.de) - Brandenburgs Agrar- und Umweltministerium hat
jetzt den neuen Jagdbericht des Landes für das Jagdjahr 2002/2003 vorgelegt. Er
informiert über den Stand und die Entwicklung des Jagdwesens in Brandenburg.
Darüber hinaus dienen die Analysen Behörden, Verbänden und Institutionen als
wichtige Entscheidungsgrundlage. Bei fast allen Schalenwildarten konnten die
Jagdstrecken im Vergleich zum Vorjahr gesteigert werden. Noch nie gekannte
Abschusshöhen sind beim Schwarzwild erzielt worden. Agrar- und Umweltminister
Wolfgang Birthler (SPD): 'Das spricht einerseits für den hohen Einsatz aller
Jäger, andererseits aber auch für enorm hohe Wildbestände. Ihre Reduzierung
bleibt vordringliche Aufgabe für die nächste Zeit'.

Der Jagdbericht enthält neben Erläuterungen zur Organisation im Jagdwesen
Brandenburgs auch Informationen zur Flächengliederung, zu
Waldbesitzverhältnissen und Jagdbezirken, zur Anzahl der Jäger, Wildunfällen,
Wildschäden in Land- und Forstwirtschaft sowie Analysen zur Streckentwicklung
bei Schalen-, Nieder- und Raubwild.

Auf 14 Prozent der Jagdfläche und 30 Prozent der Waldfläche des Landes
Brandenburg erfolgt die Jagd durch die Landesforstverwaltung. Mit 27.989 Stück
Schalenwild betrug ihr Anteil an der gesamten Schalenwildstrecke des Landes im
letzten Jagdjahr 17 Prozent. Über die Hälfte dieser Strecke wurde durch
Jagdgäste realisiert.

Beim Niederwild, insbesondere bei den jagdwirtschaftlich bedeutsamen
Artengruppen der Enten und Gänse, wurden landesweit weniger Exemplare als im
Vorjahr erlegt.

Die Raubwildstrecken dagegen konnten bei nahezu allen Arten in erheblichem Maße
gesteigert werden. Bemerkenswert ist der seit Mitte der 1990er Jahre stetige
Anstieg der Strecken (und Populationen) bei Neozoen (= 'Neubürgern') wie
Waschbären und Marderhunden. Sie erweitern expansiv ihre Verbreitungsgebiete.
Ihr Einfluss auf heimische Tierarten ist dagegen weitgehend ungeklärt. Es ist
notwendig, diese Tierarten in Konzepte zum Wildtiermanagement in unseren
Kulturlandschaften einzubeziehen.

Insgesamt wird eingeschätzt, dass durch einen bisher noch nicht da gewesenen
Beutegreiferdruck sowohl in der Niederwildhege als auch im Artenschutz die
gewünschten Erfolge nicht eingetreten und auch künftig nicht zu erwarten sind.

Die Fuchspopulationen steigen weiter an, Mechanismen einer Selbstregulation sind
nicht erkennbar. Bei den Marderartigen ist trotz der steigenden, aber mehr
zufälligen Erlegungen keine Beziehung zur Besatzentwicklung herstellbar - es ist
jedoch von hohen Populationsdichten auszugehen. Bei allen Arten ist eine
Kontrolle der Besatzentwicklung erforderlich.

Die Publikation kann gegen schriftliche Bestellung und Einsendung eines mit 1,44
Euro frankierten und adressierten Rückumschlages im Format DIN A 4 bei folgender
Adresse: Landesforstanstalt Eberswalde, Alfred-Möller-Straße 1, 16225 Eberswalde
kostenlos bezogen werden.

Links zum Thema Jagd und Wild,
Links zum Bundesland Brandenburg.

 


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