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@grar.de Aktuell - 19.02.2004

Humboldt-Universität Berlin wird grüner Hochschulstandort bleiben

DBV warnt erneut vor Schließung von Agrarfakultäten


Berlin (agrar.de) - Die Proteste gegen die Schließung der Agrarfakultät der
Humboldt-Universität in Berlin haben offenbar Wirkung gezeigt. Denn die
ursprüngliche Absicht einer Schließung und Zerschlagung der
Landwirtschaftlich-Gärtnerischen Fakultät, um den vom Berliner Senat gestellten
Etat-Kürzungen nachzukommen, wurde revidiert. Den jüngsten Beschluss des
Akademischen Senats vom 10. Februar 2004 bezeichnete der Deutsche Bauernverband
(DBV) deshalb als Erfolg und Ergebnis überzeugender Argumentation. Der
DBV, der Landesbauernverband Brandenburg sowie der Bund Deutscher Landjugend
(BDL) hatten in Gesprächen mit Universität und Politik sowie durch Unterstützung
der Studenten und Professoren bei ihren Protestveranstaltungen nachdrücklich
gegen eine Zerschlagung der renommierten Agrarfakultät argumentiert. Der
Akademische Senat beschloss jetzt, die agrarwissenschaftliche Lehre und
Forschung an der Humboldt-Universität mit einem neuen zukunftsträchtigen Konzept
und 13 Professuren fortzuführen. Inwieweit die Agrarwissenschaften als
selbständige Fakultät erhalten bleiben, muss noch in einem Konzept erstellt
werden, dass die Fakultät dem Universitäts-Präsidium bis Mitte März vorlegen
soll.

Der DBV sieht jedoch nach wie vor mit großer Sorge, dass Forschung und Lehre an
einigen Agrarfakultäten in Deutschland in Frage gestellt wird. Vielfach wird die
hohe Bedeutung von Wissenschaft und Forschung gerade für die Land-, Forst- und
Ernährungswirtschaft vor dem Hintergrund der angespannten finanziellen
öffentlichen Haushalte zu wenig berücksichtigt. Das DBV-Präsidium hat sich auf
seiner Januar-Sitzung eindeutig gegen die Schließung von Agrarfakultäten in
Deutschland ausgesprochen. Gleichzeitig wurde jedoch aufgezeigt, dass die
Agrarfakultäten Konzepte einer modernen fächerübergreifenden Verknüpfung bei
Forschung und Lehre erstellen müssen. Wenn immer wieder parteiübergreifend die
Hochschulbildung als prioritär zu fördernde Zukunftsinvestition betont wird,
dann dürfen Agrarfakultäten mit weltweitem Ruf nicht geschlossen werden. Die
derzeit in Deutschland diskutierten Einschnitte bei den Agrarfakultäten sind
auch deshalb nicht akzeptabel, weil es im internationalen Vergleich etwa mit den
USA in Deutschland keinerlei Überkapazitäten bei Agrarfakultäten gibt gemessen
an der Bevölkerung, den Studierenden oder der Wirtschaftsleistung der Agrar- und
Ernährungswirtschaft.

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