Aktuelle Meldungen  -  Nachricht suchen  -   kostenloses Abo  -   Nachricht weiterempfehlen

 

@grar.de Aktuell - 19.02.2004

In Deutschland gibt es immer weniger Bauernhöfe

Strukturwandel schreitet weiter fort - Seit 1999 rund 10,7 Prozent Betriebe weniger


Hannover (agrar.de) - Der Strukturwandel in der Landwirtschaft hat sich in den
vergangenen vier Jahren unvermindert fortgesetzt. Der niedersächsische
Landvolk-Pressedienst zitiert die vorläufigen Ergebnisse der jüngsten
Agrarstrukturerhebung von Mai 2003. Demnach ist die Zahl der
landwirtschaftlichen Betriebe in Deutschland seit 1999 von damals 472.000 auf
421.400 Höfe gesunken, das entspricht einem Rückgang um 10,7 Prozent. Dabei hat
sich der Strukturwandel vor allem im früheren Bundesgebiet vollzogen, wo die
Zahl der Betriebe um 11,4 Prozent auf 391.300 abnahm. Doch auch in den neuen
Bundesländern ist die Zahl der Höfe leicht gesunken, und zwar um knapp ein
Prozent auf 30.100 Betriebe.

Nach wie vor geben vor allem Landwirte mit einer Flächenausstattung von weniger
als 50 Hektar (ha) Landwirtschaftlicher Nutzfläche (LF) ihre Produktion auf.
Erstmals registrierten die Statistiker jedoch auch in der Betriebsgrößenklasse
zwischen 50 und 75 ha einen leichten Rückgang. Dies könnte darauf hindeuten,
dass sich die sogenannte 'Wachstumsschwelle', unterhalb der die Zahl der
Betriebe ab- und oberhalb der sie zunimmt, auf die 75-ha-Marke zubewegt. Denn
die Zahl der Betriebe mit mehr als 75 ha LF hat seit 1999 um 13,4 Prozent auf
nun 47.300 Betriebe zugenommen. Im Gegenzug ist auch die durchschnittliche
Betriebsgröße gestiegen, und zwar um 11,5 Prozent auf 40,5 ha LF im Mittel.
Während jedoch den Bauernhöfen im früheren Bundesgebiet im Schnitt nur 29,4 ha
(plus 11,5 Prozent gegenüber 1999) zur Verfügung stehen, können die Betriebe in
den neuen Bundesländern mit durchschnittlich 184,5 ha LF wirtschaften.

Vor allem an den viehhaltenden Betrieben ist der Strukturwandel nicht vorüber
gegangen. So zählten die Statistiker in 2003 mit 299.285 rund 15 Prozent weniger
Betriebe mit Vieh als in 1999. In den vergangenen vier Jahren gaben allein knapp
17 Prozent aller rinderhaltenden Betriebe auf, in 2003 hielten nur noch 198.100
Betriebe in Deutschland Rinder. Vor allem viele Milchviehhalter trennten sich
von ihren Tieren, mit 121.200 Betrieben betrug der Rückgang dieses
Wirtschaftszweiges 21 Prozent. Und auch 23 Prozent aller Schweinehalter gaben
auf, in 2003 hielten nur noch 109.100 Landwirte Schweine. Im wesentlich
geringerem Maß als die Zahl der Betriebe haben nach den vorläufigen Ergebnissen
der Agrarstrukturerhebung die Viehbestände abgenommen. Demnach zählten die
Statistiker in 2003 mit 13,6 Millionen Rindern rund neun Prozent weniger als
vier Jahre zuvor, der Milchkuhbestand nahm um 8,0 Prozent auf 4,4 Millionen ab.
Im gleichen Zeitraum wurden die Schweinebestände sogar geringfügig aufgestockt,
und zwar um zwei Prozent auf 26,6 Millionen Tiere.

Links zum Thema Agrarbericht und Statistik.

 


zurück zur Übersicht  zum Seitenbeginn   

zur @grar.de Homepage

    
 

© Copyright 1997-2007 @grar.de, Rheine, http://www.agrar.de