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@grar.de Aktuell - 16.02.2004

WLV fordert für Importländer gleiche Tierschutz- und Hygienestandards

Fehlende WTO-Rahmenregelung zum Tierschutz droht hohe EU-Tierschutznormen zu untergraben


Münster (agrar.de) - Für Importländer sind die gleichen Tierschutz- und
Hygienestandards im Rahmen der laufenden Verhandlungen zur
Welthandelsorganisation (WTO) einzufordern, wie sie auch in der EU gelten. Dies
hat der Präsident des Westfälisch-Lippischen Landwirtschaftsverbandes
(WLV), Franz-Josef Möllers, angesichts der in Asien grassierenden
Vogelgrippe betont.

Es sei zu befürchten, dass in Ermangelung einer WTO-Rahmenregelung zur
Tierschutzfrage insbesondere Vorschriften zum Schutz landwirtschaftlicher
Nutztiere untergraben werden. Dies drohe, wenn nicht verhindert werden kann,
dass Agrarerzeugnisse und Lebensmittel, die nach EU-Tierschutznormen produziert
werden, einfach durch Einfuhrerzeugnisse ersetzt werden, die nach weniger
strengen Normen, teilweise ohne ausreichende Tierschutzbestimmungen,
Umweltrichtlinien oder Hygieneverordnungen kostengünstiger hergestellt wurden.

Laut Präsident Möllers muss unter allen Umständen verhindert werden, dass sich
die Vogelgrippe auch im Europäischen Binnenmarkt und in Deutschland ausbreiten
könne. Kritisch seien die unter Tierschutzaspekten sehr bedenklichen
Bekämpfungsmethoden in Asien - zum Teil wurden Hühner lebendig begraben - zu
bewerten, ungeachtet der notwendigen eiligen Vorsorge gegen eine Ausbreitung der
Vogelgrippe. Vertreter von Weltgesundheitsorganisation (WHO) und
Welternährungsorganisation (FAO) hatten bereits Anfang Februar auf einer Sitzung
in Rom eine offenere Informationspolitik der betroffenen Länder gefordert und
strengere Hygienebedingungen in den Hühnerfarmen angemahnt.

EU-Kommission und Bundesregierung seien aufgefordert, jegliche noch zugelassene
Importe von landwirtschaftlichen Produkten einschließlich der
Verarbeitungsprodukte, insbesondere von Geflügelfleisch, auf ihre
Unbedenklichkeit überprüfen zu lassen. Auch wenn der Import eines Großteils von
Geflügelfleisch verboten sei, werde weiterhin der Import von über 70 Grad
erhitzten Geflügelfleischprodukten auf den europäischen und deutschen Markt
erlaubt.

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