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@grar.de Aktuell - 16.02.2004

WLV: Politik und Marktpartner zur Stabilisierung des Milchmarktes in der Pflicht

Möllers regt 'Schwarze Liste' für Molkereien mit Dumpingangeboten an


Münster (agrar.de) - Massive Forderungen an Politik, Molkereien und
Lebensmitteleinzelhandel zur Stabilisierung des Milchmarktes hat Franz-Josef
Möllers, Präsident des Westfälisch-Lippischen Landwirtschaftsverbandes
(WLV), anlässlich einer erweiterten Vorstandssitzung des
Landwirtschaftlichen Kreisverbandes Borken gestellt. Die Verunsicherung bei den
Milcherzeugern sei aufgrund der wirtschaftlichen und agrarpolitischen
Rahmenbedingungen äußerst groß. Daher sei es erforderlich, alle Maßnahmen zu
unterstützen, die zur Bildung von fairen Preisen auf allen Ebenen der
Lebensmittelkette beitragen könnten.

Losgelöst von politischen Maßnahmen müssten nach Ansicht von Präsident Möllers
die Molkereien in ihren Bestrebungen, für hochwertige Produkte einen fairen
Preis zu erzielen, unterstützt werden. Die Molkereien stünden aber auch in der
Pflicht, kartellrechtlich unbedenkliche Verkaufsgemeinschaften auf Molkereiebene
anzustreben. Sollten Molkereien bei ihren Verhandlungen mit dem
Lebensmitteleinzelhandel durch Dumpingangebote aus dem Rahmen fallen, sei eine
so genannte 'schwarze Liste' ins Auge zu fassen, die veröffentlicht werden
müsste, so Möllers. Die landwirtschaftliche Berufsvertretung sei zur Erreichung
ihrer Ziele bereit, harte Auseinandersetzungen mit den Marktpartnern in der
Produktionskette zu führen. Aber bereits auf der Stufe der Milcherzeuger könnte
z.B. durch eine stärkere Kooperation von Milchliefergemeinschaften
Verhandlungsdruck erzeugt werden.

Die anhaltende Auseinandersetzung über die nationale Umsetzung der
EU-Agrarreform bei Milch sowie der starke Preisdruck auf dem Markt für Milch und
Milchprodukte verschärften die aktuelle Situation. Daher müssten bei der
umzusetzenden Agrarreform die den Preisverfall nur zu 50 Prozent abdeckenden
Direktzahlungen für Milch ohne Abschmelzung betriebsindividuell zuerkannt
werden, so Möllers. Zur Stabilisierung des Milchmarktes und damit der
Erzeugerpreise seien die vorhandenen Überschüsse in der EU abzubauen. Deshalb
werde die noch im Rahmen der Agenda 2000 beschlossene Quotenerhöhung um 1,5
Prozent abgelehnt. Auch würden alle Möglichkeiten unterstützt, die
Milchanlieferung in Deutschland zusammen mit anderen Mitgliedsländern auf
gesetzlicher und freiwilliger Basis zeitweise zu drosseln. Die französische
Entscheidung, die Milchproduktionsmenge um 100.000 t selbst zu beschränken, sei
ein gutes Signal an die Politik und damit zu begrüßen.

Links zum Thema Verbände.

 


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