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@grar.de Aktuell - 13.02.2004

UBA: Fehler bei der Anwendung von Pflanzenschutzmitteln erkennen und abstellen

Beobachtungen der Praxis sollen Aufschluss über tatsächliches Ausmaß falscher Anwendungen geben


Berlin (agrar.de) - Bringen die Landwirte die Pflanzenschutzmittel so auf die
Äcker, wie es die gesetzlichen Anwendungsbestimmungen und Auflagen vorsehen?
Einige Untersuchungen lassen daran Zweifel aufkommen. Doch belastbare Daten
fehlen. Wie groß das tatsächliche Ausmaß falscher Anwendungen von
Pflanzenschutzmitteln ist, soll ein Forschungsprojekt im Auftrag des
Umweltbundesamtes (UBA) ermitteln.

Ab März 2004 soll von mobilem und geschultem Personal die Ausbringung von
Pflanzenschutzmitteln in der Praxis beobachtet werden. Die im Projekt gewonnenen
anonymisierten Daten sollen helfen, den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln zu
optimieren. Das UBA setzt daher in dem Projekt auch auf die Kooperation der
Landwirte. Denn nur, wenn die Fehler bei der Anwendung der Pflanzenschutzmittel
erkannt und abgestellt werden, ist ein umweltverträglicher Einsatz von
Pflanzenschutzmitteln sicher zu stellen. Beobachtet werden sollen vor allem die
Probleme bei der Einhaltung der Anwendungsbestimmungen, die einen Mindestabstand
zu Gewässern vorschreiben. Diese Bestimmungen sind besonders wichtig. Ohne sie
würden manche Pflanzenschutzmittel erst gar nicht zugelassen.

Das Forschungsprojekt sorgte für Aufregung. Das Umweltbundesamt suche
'Bauern-Spione' hieß es, in Rückfragen beim Umweltbundesamt sorgten sich
Landwirte, dass sie 'bespitzelt' würden.

Das UBA stellt klar: Von einer 'Bespitzelung' oder einem 'Ausspionieren' der
Landwirte kann keine Rede sein. Tatsache ist: Die Beobachtungen sollen ein
realistisches Bild vom alltäglichen Einsatz von Pflanzenschutzmitteln in
verschiedenen Regionen zeichnen. Wie diese Beobachtungen konkret organisiert
werden, steht noch nicht fest, da zur Zeit die Angebote der Einrichtungen, die
sich um die Ausführung des Forschungsprojektes beworben haben, ausgewertet
werden. In jedem Fall baut das UBA bei diesem Projekt auf die Kooperation mit
den Landwirten.

Wird mit laufender Spritze gewendet? Wird in Richtung auf das Gewässer
behandelt? Werden die Düsen abgeschaltet? Diese und weitere Fragen sollen durch
die Beobachtung beantwortet werden. Ergänzend dazu können auch die Landwirte
nach Abschluss der Ausbringung befragt werden.

Zudem sollen - nach vorheriger Absprache mit den Landwirten - Boden- und
Pflanzenproben genommen werden, falls es einen Verdacht auf Fehlanwendung gibt.
Die durch die Proben gewonnenen Erkenntnisse sollen später statistisch
ausgewertet werden.

Links zum Thema Ämter und Behörden.

 


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