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@grar.de Aktuell - 12.02.2004

WLV: Foodwatch weicht Dialog mit den Bauern aus


Münster (agrar.de) - Seit mehreren Monaten prangert Foodwatch mit
seinem Geschäftsführer Thilo Bode das Qualitätssicherungssystem QS der deutschen
Agrarwirtschaft als fehlerhaft an. Einem Dialog mit den Bauern über dieses
System weicht die Organisation jedoch seit über einem halben Jahr aus. Seit
Mitte Juni vergangenen Jahres versucht der Westfälisch-Lippische
Landwirtschaftsverband (WLV), einen kurz zuvor zugesagten Besuch Bodes
auf heimischen Betrieben zu organisieren. Ein erster Temin Mitte Februar wurde
erst festgemacht, später wegen Terminproblemen auf Ende Februar verschoben und
jetzt wiederholt abgesagt.

Beim WLV und den Bauern, die Bode bei einer Veranstaltung zur Qualität von
Nahrungsmitteln zum Hofbesuch eingeladen hatten, drängt sich der Eindruck auf,
dass die Organisation nicht bereit ist, mit den Landwirten vor Ort ihre Haltung
zu diskutieren. 'Daher hat uns die Absage ganz und gar nicht überrascht, im
Gegenteil!', so der Kommentar von WLV-Präsident Franz-Josef Möllers.
'Unabhängigkeit als Philosophie' überschreibt Foodwatch seine selbstgestellt
Aufgabe als 'Organisation für Verbraucherinteressen im gesamten
Ernährungssektor'. Foodwatch stelle unbequeme Fragen zu Produkten und Werbung an
Hersteller und Behörden. Doch Foodwatch will die Antworten offensichtlich nicht
hören.

Zur Vorgeschichte: Bei einer kontroversen Diskussion über die Qualität
heimischer Nahrungsmittel und ihre Erzeugung in Münster-Havichhorst im
vergangenen Juni erntet Thilo Bode als Geschäftsführer der neu gegründeten
Organisation Foodwatch mit seiner Kritik an der landwirtschaftlichen Produktion
heftigen Widerspruch vieler anwesender Bauern. Sie reagieren mit Protest, aber
auch mit einer Einladung auf ihre Höfe. Bode zeigte sich interessiert und nahm
die Einladung nach einer erneuten schriftlichen Einladung von Präsident Möllers
an. Auf den konkreten Termin angesprochen, wurde aufgrund des vollen
Terminkalenders des Foodwatch-Chefs ein Besuch sechs Monate später, am 12.
Februar 2004, abgemacht. Besucht werden sollten auf Vorschlag des WLV das
Futtermittelwerk der Raiffeisen Central-Genossenschaft Nordwest eG in Münster,
ein Putenmäster und ein Schlachthof. Im Mittelpunkt der Gespräche mit Landwirten
hätte das Qualitätssicherungssystem QS gestanden.

Mitte Januar wurde dieser Termin von Foodwatch abgesagt und als neuer Termin der
26. Februar ins Auge gefasst. Begründung: Der Mitarbeiter, der sich bei
Foodwatch mit QS beschäftigt, sollte ebenfalls am Termin teilnehmen.
Erwartungsgemäß, könnte man fast sagen, kommt jetzt auch der neue Termin nicht
zustande. Am vergangenen Freitag verschob Bode seinen Besuch auf den
Sankt-Nimmerleins-Tag.

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